
„Hallo zusammen bei uns geht’s darum, bewährte didaktisch/methodische Ansätze und Modelle aus der analogen Lernwelt in die digitale ‚übersetzen‘ und mit digitalen Hilfsmitteln hinterlegen. Evolution, aber schnell und pragmatisch“, schrieb Elvira im Lerngruppen-Marktplatz des Corporate Learning MOOCamp 2020. Aktuell tragen wir im Kernteam die Ergebnisse zusammen, die wir in erarbeitet haben.
Die Initiatoren des #moocamp20 fragten nun, wie es uns in den letzten Wochen ergangen ist. Dazu meine Antworten hier im Blog.
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Lerntagebuch MOOCamp20 :: 6 weeks later erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Fragen zu Learnings im MOOCamp20
Habt Ihr Eure selbst gesetzten Lernziele im #moocamp20 erreichen können?
Dazu notiere ich noch mal kurz mein Lernziel, das ich hier im Blog ausführlicher herleitete:
Mit den aktuellen Umwälzungen und der zu beobachtenden Inspiration in punkto Weiterentwicklung von Online-Tools bin ich glücklich, das CL MOOCamp 2020 entdeckt zu haben. Hier möchte ich erarbeiten, wie von mir erfolgreich eingesetzte Ansätze aus meinen Präsenzseminaren auch in Digitalien wirksam werden. Ausloten, was funktioniert, was verändert funktioniert, oder wann das Miteinander zur gleichen Zeit im gleichen Raum weiterhin unschlagbar bleibt. Dazu bringe ich meine langjährige Erfahrung in Wissensvermittlung und digitalen Arbeitstechniken ein.
Doris Schuppe • Lerntagebuch CL MOOCamp 2020
Und ich kann nur sagen: Wow! Mein Lernziel habe ich erfüllt – oder ich bin noch dabei es zu erfüllen. Diese kurze Zeit lieferte Inspirationen, Denkansätze, gemeinsames „Hirnen“ über notwendige Veränderungen. Die Umsetzung folgt dann Schritt für Schritt. Und selbst hier kann ich berichten, dass ich bereits einiges verändert habe, das mir gefällt und bei Teilnehmenden in Sessions / Schulung gut ankommt.
Ich bin sehr dankbar, dass ich die Lerngruppe „Aus Analog mach Digital“ gefunden habe. Von 20 Interessierten blieben 12 kontinuierlich mit kleinen individuellen Auszeiten am Ball. In der Lerngruppe traf ich (zufällig) auf Menschen, die sich engagiert neben ihren sonstigen beruflichen Aufgaben unseren Gruppenthemen widmeten und widmen. Denn auch wenn der Fokus-Zeitraum jetzt zum Abschluss kommt, wir bleiben verbunden und arbeiten an einer Dokumentation unserer spannenden Erkenntnisse.
Herzliches Dankeschön
an meine Lerngruppe
Angela • Elvira • Franziska • Hanne • Hilge • John • Nicola • Silke • Stephan • Sylke • Torsten
Was bildeten die größten Herausforderungen oder Schwierigkeiten, um in den letzten vier Wochen Euren Lernzielen zu folgen?
Lustigerweise war es gar keine Herausforderung in dieser Gruppe zusammen zu arbeiten, die sich zufällig gefunden hat. Das hat mich am meisten überrascht, das Thema stand im Fokus, untereinander lernten wir uns dann im Erarbeiten kennen. Es gab keine Führung, alles lief selbstorganisiert oder getriggert von Personen, die Teilprojekte übernahmen und diese zu ihrem Projekt machten. In den letzten vier Wochen verfestigte sich dann das Zusammenspiel der Akteure, die das Projekt vorwiegend treiben.
Denn es ist eine gewisse Herausforderung, neben den beruflichen Anforderungen Zeit und Energie für die Lerngruppen-Aufgaben freizuschaufeln. Nach der Anfangs-Euphorie mit vielen Ideen kam – wie in jedem Projekt – die Phase des Ankommens im neuen Setting: Es schärft sich der Blick, was wir uns wirklich im gegebenen Rahmen vornehmen können. Ich bin beeindruckt wie gut wir diesen Übergang gemeistert haben. Vor allem da wir uns in der Lerngruppe auf die verschiedenen Phasen eines Seminars aufteilten.
Unsere Lerngruppen-Initiatorin Elvira wählte als Basis einen Slack Workspace, damit hatten wir eine gute Klammer für alles, was wir an anderer Stelle in Dokumenten oder Online Whiteboards erarbeiten. Die digitalen Tools sind jedoch nicht vertraute Umgebung für viele, daher ist es auf jeden Fall eine Herausforderung hier alle mitzunehmen und niemanden zu frustrieren. Unsere Lerngruppe erlebe ich in diesem Punkt stets hilfsbereit und offen für Fragen. Zum Teil wurden sogar rasch kurze Videos erstellt zur Erklärung.
Die Aufgliederung unserer Gruppe empfand ich in diesem Setting ebenfalls als herausfordernd: Wie führen wir die Ergebnisse und Diskussionen in den einzelnen Teams wieder zusammen? Wie partizipieren alle von den Erkenntnissen? Wir brachten recht früh Struktur in unsere Erarbeitung, und konnten so die Aufgabenstellung in ähnlicher und vergleichbarer Weise angehen. Die Teams trafen sich wöchentlich in einer Video-Konferenz, und auch die gesamte Lerngruppe traf sich wöchentlich zumindest mit Stellvertretungen aus den einzelnen Teams.
Welche Punkte habt Ihr aus dem #moocamp20 mitgenommen, die Ihr in der Auftaktwoche gar nicht auf dem Radar hattet?

Es werden sicher noch mehr Punkte, und den einen oder anderen Aspekt habe ich gerade nicht im Kopf. Diese Learnings nehme ich neu auf jeden Fall mit aus den letzten Wochen:
9 Learnings #moocamp20
- Offene Lerngruppen sind eine wunderbare Methode, besonders wenn sie auf einen definierten kurzen Zeitraum orientieren.
- In unserer Lerngruppe erarbeiteten wir keine Konzepte oder Handbücher, sondern „Buffets, an denen sich Interessierte passend zu ihren Anforderungen bedienen können“. Formulierung aus dem Team-Meeting am 27. Mai 2020
- Online Whiteboards sind richtig, richtig coole Tools! Selbst in Seminaren im realen Raum habe ich viele Ideen mitgenommen, wie ich sie jenseits des klassischen Whiteboards einsetzen kann.
- Durch das Beispiel Viessmann im #moocamp20 ist mir erst mal klar geworden, wie viel Digitalisierung im Handwerk bereits stattgefunden hat und weiter in Veränderung ist.
- Moderation ist Online enorm wichtig – wie ausführlich mit Tipps dargelegt in meinem Beitrag Online Meeting Moderation.
- Interaktion in großer & kleiner Gruppe (Breakout Rooms) ist ein Aspekt, der online besonderes Augenmerk verdient. Das ist etwas, was mir in einigen Lernplattformen fehlt. Das Lernen miteinander und voneinander ist besonders in VUCA-Zeiten enorm wertvoll. Und vor dem Bildschirm macht es einfach weniger einsam.
- Pausen & Aktivierungen werden deutlich mehr benötigt. Dabei bedürfen sie der Planung, denn für die Moderation ist weniger ersichtlich als im Seminarraum, wann ‚die Luft raus ist‘. Dazu haben wir im Team Icebreaker jede Menge Ideen durchgearbeitet (siehe mein Beitrag Lerntagebuch :: Online Icebreaker).
- Tools: weniger ist mehr – das ist schon immer mein Motto, und wurde in der Zeit des #moocamp20 neuerlich bestätigt. Gleichwohl halte ich die Augen auf, denn gerade gilt es beflügelt durch die verstärkte Nutzung spannende Innovations-Sprünge zu beobachten.
- Online Collaboration war/ist für viele Neuland – und zwar für deutlich mehr Berufstätige als ich zuvor angenommen hatte. Wer dazu Unterstützung sucht: Ich biete mein Wissen zu Online Collaboration in meiner Rayaworx Academy an. Eine gute Grundlage auf dem Weg in ein verändertes Arbeiten.
Illustration: DoSchu / DoSchu.Com mit Avataaars Generator getavataaars.com sowie Canva.com
Sehr spannend! Vielen Dank fürs Teilen. Welches Tool für Online Whiteboards habt ihr genutzt?
Hallo Maren,
tatsächlich haben wir in der Zeit folgende Lösungen angeschaut:
ConceptBoard • Google Jambord • Hoylu • MIRO • Mural • Zoom Whiteboard
Hängengeblieben sind wir aus diversen Gründen dann bei ConceptBoard & Zoom Whiteboard. Vor allem ConceptBoard: weil es a) rasch für Neulinge zu nutzen ist, und b) wir viele Session-Teilnehmer:innen ohne Registrierung mitmachen lassen können. (Dann ist es auch noch ein Service aus Deutschland – das gefällt denjenigen aus Unternehmen gut). Ja, auch dazu werde ich noch bloggen, versprochen!