Wen wundert, dass visuelle Online-Angebote boomen? Der Mensch ist nun mal ein visuell geprägtes Wesen. Endlich liefern Social Web und mobiles Internet Technologien, die unserem Bedürfnis nach optischen Inhalten entsprechen.
Das gilt genauso für die B2B Kommunikation. Eine Broschüre oder Website ohne Bilder gibt heute kein Hersteller mehr in Auftrag. Produkt oder Herstellungsprozess werden in Szene gesetzt, Menschen aus den Unternehmen bezeugen per Foto Vertrauenswürdigkeit und Qualitätsanspruch.
Augen sind unser wichtigstes Sinnesorgan, das Sehen ist unser so genannter Leitsinn. Das bedeutet, dass dieser Sinn auch andere Wahrnehmungen hemmt. Im Sport habe ich das kennen gelernt, als ich als Testperson für eine Doktorarbeit den Golfsport erlernte. Vor dem regulären Golfkurs machten wir eine halbe Stunde lang Übungen mit verbundenen Augen. Und „horchten“ auf die Informationen, die uns unser Körper permanent aus den verschiedenen Bereichen meldet, und häufig ignoriert werden (Einfluss eines kinästhetischen Trainings auf das Erlernen des Golfschwungs PDF).
Visuelles Web – warum erst jetzt?
Warum war das Internet so lange von Text geprägt? Ich denke zum einen liegt es Redakteuren einfach zu texten und nicht optisch zu gestalten. In der klassischen Redaktion sind Texterstellung und Layout getrennt. In Online-Medien verschob sich die Illustration zwar immer mehr zum Schreibenden, jedoch zeichnet Content-Produzenten ein journalistischer Hintergrund aus. Und der bleibt oft ohne gestalterische Komponenten.
Nicht zu vergessen: Für die Suchmaschinen-Optimierung (SEO) sind Texte genau das, was bei der Erfassung in den Index hilft. Ganz klar dass der Fokus der Online-Inhalte auf Content liegt, der von den Suchmaschinen am besten verarbeitet werden kann.
Weitere Aspekte wie zum Beispiel die uns heute zur Verfügung stehenden Bandbreiten und die Smartphone-Verbreitung liefert die Diskussion der Isarrunde:
Futter für die Augen: Facebook Timeline, Instagram, Pinterest…
Das wird nun anders: Jetzt zieht beispielsweise Google für die Einstufung von Websites per Crowdsourcing alle Online-und Social Media-Nutzer heran: Social Signals wie Empfehlungen auf Facebook oder Twitter wirken inzwischen stärker auf die Positionierung in Suchergebnisseiten als die SEO-Maßnahmen auf der eigenen Website.
Die Kunst besteht darin, die jeweiligen Dienstleistungen, Lösungen oder Produkte ansprechend und anregend zu visualisieren. Am besten in einer Form, die beim Betrachter den Gedanken: „Klasse, das sollte ich XY mal zeigen“ hervorruft. Das macht uns die rege Verbreitung von Infografiken im englischsprachigen Raum deutlich vor.
Instagram oder Pinterest, aber auch die neue Facebook Timeline zeigen, wo der Trend hingeht. Denn Inhalte mit Fotos oder Bewegtbild-Inhalte sind ein Grundbedürfnis des Menschen, dem die digitale Welt endlich Rechnung trägt.
Nicht nur im Consumer-Segment, nein auch B2B Unternehmen loten neue Präsentations-Möglichkeiten via Pinterest aus:
Wichtig ist dabei, Rahmenbedingungen der hiesigen Rechtsprechung im Auge zu behalten. Eine detaillierte Betrachtung dazu liefert der Beitrag Pinterest und die rechtlichen Grenzen beim Teilen und Verlinken von Thomas Schwenke auf spreerecht.de.
Welche B2B Beispiele sind Ihnen auf Instagram, Pinterest und Co. aufgefallen? Ich freu mich auf Hinweise in den Kommentaren!
© Fotos: IKO / fotolia :: Screenshots: DoSchu
Zur Vertiefung des Themas Pinterest: „Pinterest für Unternehmen – der ultimative Guide für’s Marketing“ von Andreas Werner
http://datenonkel.com/2012/05/07/pinterest-fur-unternehmen-der-ultimative-guide-furs-marketing/