Noch nie gehört? Kein Problem, ging mir auch so auf dem Netzwerkabend der webgrrls. Zum Thema Scanner-Persönlichkeit habe ich mich dort a) von einem Vorurteil heilen und b) zu diesem Blogbeitrag inspirieren lassen. Enjoy!
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Vielbegabt • Scanner-Persönlichkeiten erschien zuerst im Blog DoSchu.Com.
Zwei Vorträge gab es auf dem Online-Treffen der webgrrls in Bayern. Das Business-Netzwerk für Frauen lud mit dem Thema „Das Starke stärken – wie gute Beziehungen und vielfältige Interessen das Arbeitsleben bereichern“ ein. Impulse dazu gaben Carolyn Litzbarski (starke Beziehungen) sowie Anita Raidl (Sanner-Persönlichkeit / Vielbegabt).
Letztere rückte mir dann mein Vorurteil zurecht! Den Begriff „Scanner“ lernte ich irgendwann im Zusammenhang mit Netzwerktreffen kennen. Jemand bezeichnete so Personen, die auf einem Event zum Networking nach zwei Sätzen des Gegenübers entscheiden, „bringt mir nichts“ und weiterziehen. Allerdings wurde der Begriff „Scanner“ von der Karriereberaterin Barbara Sher (USA) geprägt, um Menschen zu beschreiben, die tausend Träume haben und mit ihrer Zielfindung hadern.
Inhalt Vielbegabt • Scanner-Persönlichkeiten
- Wo bin ich „richtig“?
- Ankommen – immer wieder
- Ohne Atempause?
- Mein Testergebnis mit Karrierebibel
- Links zu Scanner-Persönlichkeiten / Vielbegabt
Wo bin ich „richtig“?
Zurückblickend war es schon an der Uni erkennbar. Lange knabberte ich im Biologiestudium daran, keine Vision wie „Käferspezialistin“ oder „Flechtenexperte“ zu haben. Ich fühlte mich oft „nicht richtig“. Mich interessierte die Kombination von Chemie und Biologie in punkto Umweltschutz. Damals ein neues Feld.
Informatik macht auch coole Sachen. Als dann klar wurde, im Natur- und Umweltschutz werden kaum neue Stellen geschaffen, lockte mich ein Aushang in der mathematischen Fakultät. Ein neuer Professor wurde für die Informatik berufen – in der digitalen Steinzeit als Vertiefung in der Mathematik. Sein Plan war es, PC-basierte Informationswissenschaften zu lehren. Da war ich als Nebenfachstudentin sofort mit an Bord! Aus meinem Interesse ergaben sich Tutoriums-Jobs für mich und schließlich mein Bio-Diplomarbeitsthema in der Neurophysiologie.
Die Online-Welt kam ebenso aus Neugier dazu. Für den Austausch rund um Computerthemen war es online ein Segen, dass Nicknames verbergen können, ob hier eine Frau oder ein Mann schrieb. So bekam ich wertvolle Tipps und Informationen von Kontakten aus dem damaligen Mailboxnetzwerk FidoNet. Dafür musste ich am Abend lange warten, bis der geteilte Telefonanschluss für meine Datenexkursionen frei war.

Ankommen – immer wieder
Keine Angst: Jobs sind da für Scanner! Vielfältige Interessen können durchaus hilfreich sein. Klar, die Rückmeldungen zu meinem beruflichen Lebenslauf von Headhunters oder Personalverantwortlichen waren eher niederschmetternd. Ich bin sehr froh, dass mir selber klarer als ihnen war, wie perfekt meine Interessen in Berufen besonders mit Blick auf die Zukunft zusammenwirken.
Als Redakteurin war ich weit vor anderen online. Das brachte mir einen Job beim Onlinedienst Compuserve ein, für den ich Workshops für Journalist:innen der verschiedenen Mediengattungen entwickelte. Als Fachtexterin war ich später gut aufgestellt. Als Dozentin für Social Media war ich prima vorbereitet mit der Erfahrung auf diversen Schreibtischseiten der Kommunikation gepaart mit frühzeitigen Erfahrungen in neuen Medien.
Auch aktuell fühle ich mich wieder gut angekommen. Vor vielen Jahren schon beschäftigte ich mich mit den Möglichkeiten, remote zu arbeiten. In einer Agentur stellten wir unseren Videokonferenz-Jahresvertrag stundenweise mit Moderation interessierten Unternehmen zur Verfügung.
- Ich bin optimal aufgestellt für meine Tätigkeiten als New Work Catalyst für Online-Zusammenarbeit und Weiterentwicklung von Workshops, Seminaren, Konferenzen oder Barcamps in die digitale Welt.
- Mit Blogbeiträgen, Büchern oder Livestreams nutze ich meine Fähigkeiten, um anderen den Zugang zu digitalen Tools zu erleichtern.
- Genauso paßt meine Passion Coworking zur Entwicklung neuer Arbeitskulturen zu mir – als Host im Rayaworx auf Mallorca oder cowirk.space in Digitalien.
Ohne Atempause?
Ich verweile, bleibe aber nicht stehen. Mein Umfeld fragt mich stets, woher ich nur meine Energie beziehe, wenn ich auf so vielen Feldern interessiert bin. Die Neugierde auf Wissen zieht mich an, gibt mir die Kraft dazu.
Gleichzeitig bin ich gut darin, mich runterzufahren, abzuschalten. Um mich herum konnte schon damals die Wiese der Mensa toben, nach ein paar Zeilen in einem Buch war ich in einer anderen Welt. Meditieren – easy. Kurzzeitschlafen tagsüber – Wecker nicht vergessen!
Und: Auf Wasser blicken entspannt mich. Wie ich mit Blue Mind von Wallace Nichols lernte, findet Entspannung mit Wasser in verschiedenster Dareichungsform statt, das wir sehen, hören, spüren. Egal ob Bach, Fluß, Brunnen, Pool, Badewanne, Dusche oder Meer. Diese kleinen Auszeiten laden meine inneren Batterien auf, um Neues zu erkunden: relax & learn.

Mein Testergebnis mit Karrierebibel
22 Testfragen im Blog rund um Karriere: „Je häufiger Sie zustimmen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine Scanner-Persönlichkeit sind.“
Okay, bei diesen der gebotenen 22 Optionen stimmte ich zu:
Karrierebibel Test und Tipps für Vielbegabte https://karrierebibel.de/scanner-persoenlichkeiten/
- Schon als Kind hatte ich einen unstillbaren Wissensdurst.
- Ich interessiere mich für völlig unterschiedliche Themen.
- Für Neues kann ich mich sofort begeistern.
- Ich kann mir Wissen schnell und autodidaktisch aneignen.
- Hat etwas mein Interesse geweckt, verfolge ich es intensiv weiter.
- Ich wünschte manchmal, mein Tag hätte 36 Stunden.
- Ich besitze mehrere Abschlüsse, Weiterbildungen oder Auszeichnungen.
- Ich bin reflektiert und selbstkritisch.
- Ich besitze hohe Empathie und Einfühlungsvermögen.
- Die EINE Berufung kann ich einfach nicht finden.
- Es fällt mir enorm leicht, neue Ideen oder Konzepte zu entwickeln.
- Hierarchien und Autoritäten hinterfrage ich oft.
- Starre Strukturen und enge Vorgaben sind mir ein Graus.
Ach ja, der Test auf der Website von Anita Raidl fiel übrigens noch prägnanter aus.
Warum habe ich darüber gebloggt? Für mich habe ich – wie oben beschrieben – meinen Weg gefunden, meine Verrücktheiten als Gabe erkannt. Das Umfeld sieht das anders, gibt Ratschläge, verlangt einzelne Schritte nacheinander in den Fokus zu nehmen. Das partiell anzunehmen, um begonnene Projekte fertigzustellen (genauso einen Schreibmarathon abzuschließen), finde ich ok. Komplett auf diese Weise zu arbeiten, fühlt sich jedoch „falsch“ an.
Ich freu mich, wenn dieser Beitrag jemanden hilft, die eigene Persönlichkeit besser zu verstehen.
Links zu Scanner-Persönlichkeiten / Vielbegabt
- Meinen ausführlichen Nachbericht liest du hier im Blog der webgrrls Bayern: https://webgrrls-bayern.de/nachbericht-litzbarski-raidl-2023/

- Karrierebibel Scanner Persönlichkeiten – Test und Tipps für Vielbegabte https://karrierebibel.de/scanner-persoenlichkeiten/
- Podcast für Vielbegabte von Anita Raidl https://podcasts.apple.com/us/podcast/der-podcast-f%C3%BCr-vielbegabte/id1583568129
Illustration: DoSchu mit canva.com und Screenshot webgrrls-bayern.de