Wo bloggen für mein Blog?

Illustration BlogAuf meinen Beitrag Ideen für Blogs – Seminar Nachlese hin erreichte mich mehrfach die Nachfrage, welche Blog-Plattform denn die ‚richtige‘ sei… Das ist wie in Social Media dank der Vielfalt üblich, nicht so einfach zu beantworten. Hier meine Anregungen und Empfehlungen zur Wahl der für euch und euer Blog-Projekt passenden Plattform.

Es gibt viele Möglichkeiten ein Blog zu führen. Also regelmäßig in etwas längerer Form die Welt oder ein Thema aus dem persönlichen Blickwinkel zu reflektieren. Vor anderthalb Jahren schrieb ich bereits Blog oder nicht Blog – ist das eine Frage. Inzwischen haben sich wiederum einige Nutzungsgewohnheiten im Social Web entwickelt.

Ihr habt die Wahl! Vielleicht nicht ganz die offene Wahl, je nachdem welche Ziele ihr mit eurem Blog-Projekt unterstützten wollt. Ich zeige euch da mal beispielhaft das Spektrum an einer Fragestellung auf: Mir begegnen häufig Fachleute (freiberuflich Tätige, Angestellte), die durchaus ihr Know-how teilen möchten und stärker sichtbar werden möchten. Daher betrachte ich in diesem Beitrag das Thema Bloggen unter diesem Aspekt. Das Ziel: die ExpertInnen-Reputation stärken.

Weiterhin Pflicht: Website/Blog

Ihr steht mit vielen Menschen, die eure Expertise wahrnehmen sollen, wahrscheinlich noch gar nicht in Kontakt. Dann hilft euch eine gut via Suchmaschine auffindbare Website; und die wird durch ein Blog durch Struktur und frische Inhalte zum Liebling von Google & Co. Eure Website/Blog-Kombination könnt ihr beispielsweise auf der Basis von WordPress umsetzen, damit ihr eine große Auswahl an Unterstützung habt. WordPress ist die weltweit am häufigsten genutzte Blog-Software.

Das Aussehen des eigenen Blogs, dessen Inhalte auf einem von euch gemieteten Online-Speicherplatz lagern, kann so angepasst werden, wie es für euch wichtig und richtig ist. Die Farben können (fast) so gewählt werden, wie ihr es für euer Corporate Design erarbeitet und definiert habt.

Das eigene Blog wächst durchaus mit euren steigenden Anforderungen mit. Zudem gehören euch sämtliche Inhalte, die ihr dort speichert – es werden keinerlei Nutzungsrechte an andere übertragen wie das zum Beispiel bei Facebook der Fall ist.

Im eigenen Blog gibt es keine vom Inhalt ablenkenden Werbeeinblendungen, es sei denn ihr richtet Werbeflächen ein und bietet diese an. Ihr seid nur abhängig von der von euch gewählten Blog-Software, ein Design-Wechsel liegt in eurer Hand.

Eigentlich ja ganz fein!

Das stört einige am eigenen Blog

  • Den einen ist die Vielfalt an möglichen Designs (Themes) sowie Individualisierungen durch die zahlreichen Erweiterungen (PlugIns) zu komplex
    – Empfehlung: Dienstleistung einkaufen (oder siehe nächster Punkt)
  • Einige scheuen die Kosten von Hosting und Wartung, denn in punkto Absicherung müsst ihr an regelmäßige Aktualisierungen denken
    – Empfehlung: gehostetes Blog z.B. auf WordPress.com mit deutlich einfacheren Gestaltungs- und Erweiterungs-Optionen (gegen geringes Entgelt ab 4 Euro pro Monat kann die Einblendung von Werbung unter den Beiträgen abgestellt werden)
  • Schließlich sind sich viele unsicher, ob sie es schaffen, ihr Blog regelmäßig mit neuen Inhalten zu versehen
    – Empfehlung: Weiterlesen und eine der Alternativen auswählen :)

Illustration Blog

Video Blog

Solltet ihr Video-affin sein, denkt unbedingt über ein regelmäßiges Video-Blog nach: YouTube zählt noch immer als Suchmaschine Nr. 2. Das Video könnt ihr durchaus in einem begleitenden Blog oder in den gleich noch erwähnten längeren Posts bei Facebook, Linkedin oder Medium einbetten. Und: Ihr gebt anderen Menschen mit eurer Ausstrahlung und Stimme wesentlich mehr Informationen über euch. Gerade wenn ihr auf der Suche nach Vortrags-Slots seid, ist das Video ein wichtiges Element.

Je nach Dauer des Videos sowie der Vorlieben eurer im Fokus stehenden InteressentInnen oder KundInnen kann das Video auch auf Facebook hochgeladen und veröffentlicht werden. (Seitdem Facebook die eigene Video-Funktionalität erweitert hat, werden in einem Facebook Post verlinkte YouTube-Videos nicht mehr automatisch angespielt; die auf Facebook veröffentlichen Videos dagegen laufen sogleich an.)

Eine Videokamera mit Stativ, dazu Beleuchtung, Mikrophon und Hintergrund reichen als Ausstattung für Video-Blogbeiträge. Das zeigt euch Matthias Lange / redaktion42 in seinen fast täglichen Video-Blogs. Hier ein Video-Interview, das Matthias im Juni mit mir führte:


Im Video-Blog habt ihr als Gestaltungs-Optionen Texteinblendungen, Untertitel, Übersetzungs-Untertitel sowie eine ausführliche Beschreibung mit Links (nicht klickbar) in den Erläuterungen zum Video.

Audio-Blog / Podcast

Auch im Podcast liefert eure Stimme mehr Informationen mit als ein reiner Text in einem Blog. Vielleicht fällt es euch durchaus leichter, ohne Videobild frei zu sprechen. Die Verbreitung erfolgt auf Plattformen wie itunes oder Soundcloud neben anderen. Genau wie Video können beispielsweise die veröffentlichten Folgen auf Soundcloud in einen Post eingebettet werden.

Als Beispiel schaut hört ihr euch den Rechtsbelehrungs-Podcast an. In dem monatlich erscheinenden Jurapodcast besprechen Marcus Richter und Thomas Schwenke aktuelle Rechtsfragen der Netzwelt.

‚Stories‘ auf Medium

Ein von den großen Social Networks unabhängige Plattform für Inhalte ist Medium. Beiträge auf Medium wirken wie ein Blogartikel ohne Blog. Es gibt nur eine ganz knappe Profilbeschreibung, ‚Über mich‘-/’Über uns‘- oder Impressum-Seiten sind nicht vorhanden.

Zu den Stories können Stichworte (tags) zur inhaltlichen Verschlagwortung des Inhalts angegeben werden. Die Gestaltungsoptionen ermöglichen das Hervorheben durch Überschriften, Aufzählungen, Fett- und Kursivschrift. In den Beitrag können Fotos hochgeladen und Tweets oder Video-Inhalte etc. eingebettet werden.

Medium

Praktisch: Medium zeigt zu den Artikeln an, wie viel Zeit ungefähr für das Lesen des Artikels benötigt wird.

Article auf LinkedIn

Eure Kontakte sind auf LinkedIn aktiv? Dann dürfte euch die Neuerung des letzten Jahres interessieren: In den LinkedIn Articles können Fotos, Videos, Tweets, Instagram-Posts, Links und Präsentationen (Slideshare, Prezi) eingebettet werden. Es gibt keine Kategorien, aber Stichworte zur Kennzeichnung des Inhalts.

Zu den Gestaltungs-Optionen bei LinkedIn Articles zählen Hervorhebungen (bold, italic), Verlinkungen, Überschriften, Aufzählungen (nummeriert, ohne Nummerierung), Zitat sowie unfomatierter Text.

Über das Bloggen auf LinkedIn habe ich letztes Jahr einen Article verfasst: Wo bloggen?  Inzwischen ist es sehr einfach geworden, einen längeren LinkedIn Article zu verfassen: Bereits im Fenster für einen Post wird die Option mit angeboten.

LinkedIn Articles als Blog

Bloggen auf LinkedIn

Wenn der Inhalt von der Pulse-Redaktion auf LinkedIn für lesenswert befunden wird, erreicht ihr eine höhere Sichtbarkeit auf der Plattform. Die LinkedIn Articles werden von Suchmaschinen indiziert.

Notiz auf Facebook

Wenn ihr und eure angestrebten Kontakte am liebsten auf Facebook aktiv sind, dann könnt ihr hier per „Notiz“ bloggen. Die Facebook Notiz ist nicht so einfach wie bei LinkedIn zu finden. Es muss erst der gleichnamige Unterbereich des Facebook Profils oder der Facebook Seite ausgewählt werden.

In die „Notiz“ können Posts von Facebook, Giphy, Instagram, SoundCloud, Twitter, Vimeo und YouTube eingebettet werden. Es gibt weder Kategorien noch Stichworte zur Kennzeichnung des Inhalts. Wie vor gehören zu den Gestaltungs-Optionen die Hervorhebungen (bold, italic, Aufzählungen), Verlinkungen, Überschriften, unformatiert dazu ein Zitat-Format.

Facebook Notizen als Blog

Bloggen auf Facebook

Kleiner Wermutstropfen: Einige Social Media Manager, die Facebook Notizen in der Kommunikation einsetzen, beobachten inzwischen eine geringere Sichtbarkeit als andere Posts auf der Plattform. Dafür wird euer Inhalt auch von Suchmaschinen indiziert.

Watchlist: Instagram Post

Einer zunehmenden Beliebtheit erfreut sich auch in Deutschland die von Facebook übernommene Plattform Instagram – und prägt neue Sehgewohnheiten. Die Plattform passt mit der auf Bilder und kurze Videos konzentrierten Kommunikation zum Trend des ’snackable content‘, also Inhalten, die mit kurzer Aufmerksamkeitsspanne erfasst werden können.

Mir fiel in letzter Zeit auf, dass Instagramer aus den USA sowie aus Deutschland zunehmend lange Beschreibungstexte zu ihren Bildern veröffentlichen. Geradezu von knapper Blog-Qualität. Im Falle der Buchkolumne von Karla Paul erscheinen auf der Website nur noch wenige Posts: Dafür schreibt sie sich auf Instagram häufiger aus.

https://www.instagram.com/p/BX8LxXgjkW8/

https://www.instagram.com/p/BXa3-bwDJzp/?taken-by=buchkolumne

Die Plattform Instagram hat nämlich ein gewisses Manko: Weder das Instagram Foto noch Links im Beschreibungs-Text zum Bild können verlinkt werden.* Daher lesen wir dort häufig „Link in Bio“, denn nur dort kann ein klickbarer Link angegeben werden (in Deutschland typischerweise das Impressum…). So ist es ein logischer Schritt von BlogautorInnen ihre Botschaft gleich am Bild mit auszuliefern, denn Instagramer können nur mit Aufwand den passenden Inhalt im Blog abrufen. (Also eher nicht.)

Fazit

Ihr seht, es gibt jede Menge Möglichkeiten ein Blog zu führen. Probiert es aus! Orientiert euch bei der Wahl nach euren Vorlieben und besonders denen der Menschen, für die ihr eure Inhalte veröffentlicht. Dabei muss euch immer klar sein:

Wenn unsere Inhalte nur im geborgten Nest von Social Networks liegen, sind wir von dieser Plattform abhängig.
https://www.linkedin.com/pulse/wo-bloggen-doris-schuppe

Doris Schuppe • Dieser Beitrag Wo bloggen für mein Blog? erschien zuerst im Blog DoSchu.Com • Der Beitrag wurde aus freien Stücken ohne finanzielle Unterstützung verfasst. 

Illustration: DoSchu / DoSchu.Com mit Canva.com • Einbettungen siehe Medium.com sowie verlinkte Profile auf Instagram.com von riva_g_ / buchkolumne

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* Ausnahme: Werbe-Posts auf Instagram verlinken das Bild

Ein Feedback


  • Ein sehr hervorragender Post, der alles ausgezeichnet zusammen fasst. Ich habe mich damals auch durch alle Anfänger-Guides gelesen bevor ich dann nutzliche Angabe gefunden habe. Bei mir ist es immer so, dass ich die meisten Anregungen für mehr Radiuse zwar kenne, aber dann doch nicht umsetzte. So einen Beitrag zu lesen motiviert dann wieder – habe ich gedacht und bin weiter gesurft. Sowas ist äußerst dienstbeflissen! Aber es gibt noch ein Betreff dazu – Virtuelle Datenräume . Es ist vor allem schön zu wissen, dass alle mal klein angefangen habe. Das ist zwar eigentlich klar, aber wird gern vergessen.


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