Schon mal ein Barcamp besucht oder gar veranstaltet? Nein? Dann wird es Zeit, das unkonventionelle Event-Format zu entdecken. Auch wenn viele zunächst an alkoholische Getränke denken: Hier findet Erfahrungs- und Wissensaustausch statt, Vernetzung der Teilnehmenden, und es werden die Themen in den so genannten Sessions vertieft, die die Anwesenden tatsächlich interessieren. Es steckt nach meiner Erfahrung jede Menge Potenzial in öffentlichen wie internen Barcamps.
Beitrag zur Blogparade über Barcamps
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Happy Camper: Ich mag Barcamps erschien zuerst im Blog DoSchu.Com (aktualisiert Feb 2023).

Inhalt
- Mein 1. Barcamp
- Barcamps: Nur noch mit Themen-Fokus?
- Blogparade: Nutzen von Barcamps
- Welches Barcamp war für Dich das nützlichste?
- Welche Session hat Dir bisher am meisten geholfen?
- Auf welches Barcamp gehst Du als nächstes?
- Bonus: Barcamp 1×1 (ergänzt)
Mein 1. Barcamp
Ich wollte wissen, wie lange Barcamps – oder trotz Deutsch wenig griffiger Unkonferenzen – im deutschsprachigen Raum veranstaltet wurden, bis ich auf meinem ersten Camp dabei war. Im Herbst 2006 schwappte das Thema zu uns herüber, wie es Oliver Gassner in diesem heise.de-Artikel im Dezember 2006 beschrieb: Happy Campers: US-Import „Barcamp“ mausert sich zur Alternativkonferenz. Ich war so frei und habe mir eine Variation der damaligen Beitragsüberschrift als Titel erlaubt.
Tatsächlich war ich also recht früh auf meinem ersten Barcamp: August 2008 besuchte ich das erste (und irgendwie einmalige) FrauenBarcamp in München.
Damals war die virtuelle Welt Second Life nur wenigen bekannt. Umso erstaunter war ich, hier Frauen zu treffen, die mehr als nur kurz in die 3D-Welt reingeschnuppert hatten. Das war sehr anders als auf gemischten Events. Viele der Teilnehmerinnen waren sehr interessiert von unseren Erfahrungen und Einschätzungen zu lernen. So kam dann die Session „eLearning und Second Live“ zustande.
Das FollowUp zu meinem Impulsvortrag für die Session eLearning und Second Life (PDF) auf Wunsch der Teilnehmerinnen ist ein typisches Beispiel für Barcamps.
Dieses Beispiel zeigt wunderbar, wie ein Thema für eine Session durch das Miteinander im Rahmen des Events entsteht. Und das ist keine Seltenheit. Spätere Session von mir wie ‚Zeigt her eure Apps‘ sind ähnlich entstanden. Das ist einer der Gründe, warum Barcamps gerne an zwei aufeinanderfolgenden Tagen angeboten werden: So können Themen, die sich am ersten Tag entwickeln am zweiten Tag vertieft werden.
Barcamps: Nur noch mit Themen-Fokus?
Seit 2006 vollzog sich in Deutschland ähnlich der Entwicklung in den USA eine Aufspaltung der generischen Barcamps in themenspezifische Veranstaltungen wie CarCamp, FoodbloggerCamp, HealthcareCamp, KnowledgeCamp, stARTcamp (Kunst & Kultur), Streamcamp (Video Live-Streaming) oder auch dem Callcenter Barcamp. (Tipp: Hier gibt es eine optisch ansprechende Übersicht zu Barcamps in Deutschland, Österreich und der Schweiz.)
Dabei hoffe ich sehr, dass die „allgemeinen“ Barcamps wie das Barcamp Nürnberg, Isarcamp München oder Barcamp Ruhr langfristig bestehen bleiben: Sie helfen uns, über den Tellerrand zu schauen und Anregungen zu erhalten, die unerwartet sind und überraschen. Leider stellen viele potenzielle Teilnehmer:innen an Barcamps die Frage des unmittelbarem Nutzens für sie. Oft haben sie dann nur bei themenspezifischen Barcamps das Gefühl, ihre Zeit sinnvoll zu investieren.

Blogparade: Nutzen von Barcamps
Das Callcenter Barcamp findet am 5. September 2014 erstmalig in Köln statt und ruft im Vorfeld zur Blogparade: Nutzen von Barcamps (http://www.callcenter-barcamp.de/2014/07/22/blogparade-nutzen-von-barcamps/) auf.
Mit 3 Fragen möchten die Veranstaltenden Erfahrungen und Einschätzungen von Barcampern sammeln, die sie mit Unkonferenzen gemacht haben. Ihr könnt noch bis zum 30. August 2014 teilnehmen!
Welches Barcamp war für Dich das nützlichste?
Alle. Ausnahmslos jedes Barcamp, das ich besuchte, war „nützlich“ für mich, ein Ranking kann ich da nicht wirklich aufmachen. Einzig würde ich mein erstes Camp hervorheben, das insofern das nützlichste Barcamp war als es mich von diesem Veranstaltungsformat überzeugte: 1. FrauenBarcamp in München.
Das andere 1. Mal Barcamp, das ich rückblickend als sehr nützlich empfinde, ist das Geno-Barcamp 2011. Es zeigte mir anschaulich, wie das Unkonferenz-Format im internen Unternehmens-Kontext funktionieren kann.
Welche Session hat Dir bisher am meisten geholfen?
Auch diese Frage ist wieder recht knifflig! Gefühlt tue ich jetzt vielen Menschen, deren Session ich besuchte unrecht. Komme mir undankbar vor, sobald ich nun eine Session heraushebe.
Na gut:
Sehr viel für mich herausgezogen habe ich auf dem Münchner Isarcamp 2014 in der Session von webgrrls-Kollegin Esther Debus: Nichtnutzlos kreativ im Team: Chindogu. Und diese Session ist ein Beleg, wie wichtig themen-unspezifische Barcamps sind: Auf welches Camp hätte diese Session „gepasst“, damit sie jemand mitmachen kann?
Aus dieser Session sind in der Pandemie drei Online-Events entstanden, in denen wir munter Nichtnuztloses entwickelt haben. Wer das auch einmal machen möchte, spricht mich an.
Auf welches Barcamp gehst Du als nächstes?
Das ist jetzt endlich eine leichte Frage: Mein nächstes Barcamp ist zwar kein reines Camp sondern ein Konferenzteil auf der Coworking Europe Conference in Lissabon. Ende November dieses Jahres diskutieren wir in Vorträgen, Workshops sowie im Barcamp-Teil neue Formen und Trends des Arbeitens, wie sie in Coworking Spaces erlebbar sind.
Ich freue mich auf bekannte Gesichter, das Netzwerken, den Wissensaustausch und die neuen Einblicke, die ich zu diesem Thema auf nur wenigen anderen Veranstaltungen bekommen könnte.
Inzwischen gibt es die wunderbare jährlich stattfindende COWORK, die sich im deutschsprachigen Raum mit Konferenz- und Barcamp-Teil dem Thema des neuen Arbeitens widmet.
Bonus: Barcamp 1×1
Viele sprechen von ‚Barcamp-Regeln‘, ich bin da lieber bei einem ‚Einmaleins‘-Ansatz. Im Online Whiteboard BARCAMP 1×1 ( https://padlet.com/doschu/bc1x1 ) habe ich die empfohlenen Haltungen und zeitlichen Dimensionen zu Barcamps notiert. Das könnt ihr gerne für eure Barcamp-Events verwenden.
Fotos & Illustrationen: DoSchu / DoSchu.Com
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