Ein Team tagt zu generativer Künstlicher Intelligenz: Da liegt es nahe, den Start ins Meeting ebenfalls mit genAI zu unterstützen. Die Frage nach passenden Icebreakers stellte jüngst jemand in einem internationalen Forum. Hier meine drei Ideen dazu. Wenn sie euch gefallen, nutzt sie gerne in eurer Moderation – bitte mit Hinweis auf diese Fundstelle. Danke!
Doris Schuppe • Der Beitrag 3 Tipps • genAI für Icebreaker erschien zuerst im Blog DoSchu.Com.
Gibt es gute Icebreaker, die KI verwenden?
Any good Icebreakers out there that use Ai?
Hello fellow facilitators! I’m workshopping with a large group, around 45 participants regarding Ai strategy and I’d like to use generative Ai in our icebreaker to get everyone energized. Has anyone done anything similar and would be willing to share? (…) I’m looking for something fun, quick, and impactful.
Klar wurden viele ChatGPT-typische Aktivitäten genannt. Chatten mit KI etc. Dem Fragesteller und auch mir war das noch nicht „wow“ genug.
Wie wäre es mit diesen Icebraker-Ideen, die mir dazu einfielen?
- Hey, genAI: Male mir ein Bild
- Hey, genAI: Gib mir Assoziationen
- Hey, genAI: Wie klingt das als Shakespeare?
1. Hey, genAI: Male mir ein Bild
Ich liebe Bilder für Icebreaker. Vielleicht kennt ihr die so genannten Mood Meter, die ich für den Einstieg gerne verwende? (Artikel von mir in cowirk.space Blog • Rayaworx Blog) Daher meine erste Idee für den Icebreaker eine genAI Bilder zaubern lassen, um darüber zu sprechen!
Ablauf-Szenario 1/2:
- Lasst die Gruppe 1 Minute in der Stille darüber nachdenken, welches Tier – aus der realen Welt oder aus der Fantasie – am besten geeignet wäre, die persönliche Stimmung darzustellen.
- Nun fordert ihr die Teilnehmenden auf, sich von einer genAI wie zum Beispiel you.com „YouImagine – AI Image Generator“ dieses Tier malen zu lassen. Gebt ihnen dazu 3-5 Minuten Zeit, um herumzuspielen.
- Ich habe die beigefügte neugierige Katze erstellt, um dies zu veranschaulichen.
Ablauf-Szenario 2/2:
- Bittet nun die Gruppe, ihre Werke mit allen zu teilen.
- Sprecht miteinander anhand der kreierten Werke über folgende Aspekte:
- Wie einfach / wie schwer war es, ein Bild nach den jeweiligen Vorstellungen zu erzeugen? Wurden die Eingaben gut von der genAI verstanden?
- Wie haben sie sich dabei gefühlt, das Bild nach ihren Ideen malen zu lassen?
- Wie kreativ empfanden die Teilnehmenden die genAI?
2. Hey, genAI: Gib mir Assoziationen
Eine weitere Idee basiert auf der KaWa-Methode. Die habe ich hier im Blog beschrieben. Die Kreative Analografie / Wort Assoziationen – kurz KaWa – läßt zu den einzelnen Buchstaben eines Worts oder Namens in der Mitte einer Schreibfläche assoziierte Begriffe, Ideen, Gedanken notieren. Das können wir mit genAI erweitern.
Ablauf-Szenario 1/2:
- Lasst die Teilnehmenden zwei Blätter Papier zu einem großen Rechteck zusammenlegen.
- Das Papier wird nun im Querformat ausgerichtet.
- Gebt einen Begriff vor – beispielsweise GEN-AI –, den alle in Großbuchstaben in die Mitte ihres Papiers schreiben.
- Regt die Gruppe an, zu den Buchstaben des Wortes 5-10 Minuten frei zu assoziieren. Welche Begriffe fallen ihnen zu diesem Wort mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben ein? Alle dürfen zwischen den Buchstaben hin und her springen. Es ist durchaus erwünscht kreativ zu sein, um mit den wenigen Buchstaben arbeiten zu können, die sie zur Verfügung haben. Die Teilnehmer notieren ihre Gedanken in der Nähe der jeweiligen Buchstaben.
Ablauf-Szenario 2/2:
- Nach 5-10 Minuten lasst ihr die Gruppe die Aufgabe mit Bart, Bing, ChatGPT oder YOUchat für jeden Buchstaben erweitern. Sie können die vorgeschlagene Assoziation zu ihren Zeichnungen hinzufügen.
- Anregungen für die Diskussion über die Erfahrung.
- Wer war kreativer: Teilnehmer oder KI?
- Wem sind mehr Wörter eingefallen, die mit dem Buchstaben beginnen: Mensch oder KI?
- Wie hat es sich angefühlt?
- Haben sie wahrgenommen, wie die KI sie unterstützt hat?
3. Hey genAI, wie klingt das als Shakespeare?
Und dann fiel mir noch eine dritte Variante ein. Experimentiert mit der Textgenierungs-Funktion, die erlaubt Texte im Stil bekannter Schriftsteller:innen umzuformulieren. Ein Workshop oder ein Meeting in einer Firma könnte als Einstieg mit deren Mission Statement arbeiten.
Ablauf-Szenario 1/2:
- Frage an die Teilnehmenden: Welche:n Lieblingsautor:in habt ihr? Notieren auf Klebezetteln und einsammeln oder Sammeln an (digitalem) Whiteboard.
- Lassen wir uns von bekannten und zeitgenössischen Autor:innen inspirieren!
- Schau als Moderation mit der Gruppe nach, ob die genannten Autor:innen in dieser Liste enthalten sind:
Ablauf-Szenario 2/2:
- Die Übersicht siehe https://www.tolingo.com/de/prompt-engineering listet erprobte Textstil-Änderungen. Falls die Gruppe andere Schriftsteller:in sammelte, arbeitet trotzdem damit und schaut, was die KI daraus macht.
- Lasst die Teilnehmenden 1 Minute überlegen, wie der Absatz (beispielsweise das Mission Statement) im Stil der/des Schriftstellerin/Autors klingen könnte.
- Gemeinsam oder in Gruppen (zu zweit / dritt) weiterarbeiten.
- Nun lasst ihr ca. 3-5 Minuten gemeinsam oder als Gruppe in einer ChatGPT-Anwendung den vereinbarten Absatz im Stil der jeweiligen Autor:innen umformulieren. Dazu gebt ihr als Vorlage den Prompt: „Schreibe den folgenden Absatz zum Thema Mission Statement im Stil von Jane Austen: [Absatz]“.
- Tragt die Ergebnisse zusammen und diskutiert in der Gruppe:
- Welche Inspirationen bekamen die Teilnehmenden in der Übung?
- Welche Grenzen von genAI wurden sichtbar? (beispielsweise englischsprachige vs. deutschsprachige Autor:innen)
- Gab es übererfüllender ‚Erfindungsreichtum‘ der KI, weil sie uns eine Antwort geben wollte, zu dem gefragten Stil jedoch zu wenig Input online gab?
Und ihr so?
Habt ihr schon genAI für den Einstieg in Workshops oder Meetings genutzt: Dann hinterlasst Tipps und Erfahrungen gerne als Kommentar!
Illustration: DoSchu mit YouImagine, canva.com sowie Screenshots von YouChat und tolingo.com