So nutzen Solopreneure Social Media
Mit dieser Serie möchte ich die Vielfalt der Social Media-Nutzung von Solopreneuren anhand von persönlichen Blickwinkeln aufzeigen.
Inspiration: Dozent & Journalist
In dieser Folge erzählt uns Matthias J. Lange als Journalist, Blogger und Dozent, wie wichtig für ihn Social Media ist und wie er es für seine beruflichen Ziele einsetzt.
:: Lieber Matthias, weißt Du noch, wie Du auf das Social Web aufmerksam geworden bist – und wann ungefähr?
Matthias J. Lange: Mein erster ernsthafter Kontakt war am 24. Oktober 2008, als ich mich bei Twitter unter dem Namen @redaktion42 angemeldet habe. Seitdem bin ich bei Twitter geblieben und es sind noch einige Netzwerke dazugekommen.
Ich hatte zuvor mit MySpace herumgespielt, hatte aber eigentlich nichts zu sagen. Dann war ich noch bei OpenBC, da habe ich die Tragweite erkannt. Aber erst Twitter eröffnete mir die Welt von Social Media durch Kommunikation.
Seit Juni 2008 bin ich zudem als Blogger unter redaktion42.com aktiv. Ich habe viele Referenten und sogenannte Experten kennengelernt, die Social Media und Blogs unterrichten, aber es selbst nicht praktizieren. Das halte ich für komplett unseriös.
:: Social Media – kann das weg oder ist es wichtig?
Matthias: Es ist eine Revolution, nicht mehr und nicht weniger. Als gelernter Redakteur arbeitete ich für mehrere Massenmedien. Ihr Prinzip war ein Sender-Empfänger-Modell. Wenige Leute senden und viele Leute empfangen, so war es bei Zeitung, Zeitschriften, Radio und Fernsehen.
Dieses Modell der Einbahnstraße wurde durch Social Media aufgebrochen. Ich habe durch soziale Netzwerke einen Rückkanal. Das ZDF spricht nicht nur zu mir, sondern ich kann auch zum ZDF sprechen. Zudem habe ich durch die Kombination Social Media und Smartphone ein Massenmedium in der Hosentasche. Wenn das keine Revolution ist, dann weiß ich auch nicht.
:: Hast Du einen besonderen Moment mit oder durch Social Media erlebt?
Matthias: Viele, ich habe sehr viele Momente erlebt. Momente, in denen ich lachen oder weinen konnte, die mich berührt oder angeekelt haben, die mich informiert oder verwirrt haben. Ich habe neue Freunde gefunden und falsche Freunde verloren und ich verdiene meine Brötchen mit Social Media.
Ein Moment, an den ich mich erinnere, war eine Rettungsaktion eines depressiven Twitterers, der über das Medium seinen Selbstmord ankündigte. Zusammen mit vielen anderen Twitterern konnten wir diesen Suizid verhindern und Hilfe leisten. Das hat mich berührt.
:: Welche Social Media-Profile nutzt Du wie für Deine professionelle Kommunikation?
Matthias: Die beiden Marktplätze der Massen Facebook und YouTube, die Nischennetzwerke Twitter, Xing und LinkedIn sowie Instagram und Pinterest sind für mich die wichtigsten Netzwerke. Als Blogger bin ich bei WordPress und gut gefahren damit.
:: Hast Du eine persönliche Lieblings-Plattform im Social Web – und unterscheidet sich diese von Deiner professionell am meisten genutzten?
Matthias: Ich bin in erster Linie ein Twitterer und ein Blogger. Mit meinem Blog redaktion42.com pflege ich die Passion des Schreibens, des Fotografierens und des Filmens. Es ist der Blog des digitalen Nomaden Matthias J. Lange und ich stehe selbst mit meiner Meinung und meinen Eindrücken im Mittelpunkt. Bei dem Thema bin ich auf jeden Fall Experte :-)
:: Welche Tools nutzt Du für Deine professionelle Social Media-Kommunikation am häufigsten?
Matthias: Im Moment ist es Tweetdeck, wenn es der Kunde will und bezahlt, dann ist es Hootsuite.
:: Welche Events rund um Social Media oder digitales Marketing sind für Dich wichtige Termine im Jahr?
Matthias: Als langjähriger Vorsitzender des Bloggerclubs (bloggerclub.de) sind es natürlich die Veranstaltungen des eigenen Vereins. Ich war ein paar Jahre auf der re:publica, um ein paar gute Bekannte zu treffen. Die re:publica hatte mich in der Vergangenheit inspiriert, und ich habe viel über die Branche gelernt. Auch von den IronBloggern habe ich profitiert.
:: Kannst Du Social Media-Neulingen ein paar Empfehlungen für die professionelle Nutzung mitgeben?
Matthias: Bloggt mehr und redet nicht nur über Social Media, sondern seid ein Teil davon. Dummschwätzer und Wichtigtuer gibt es in unserer Branche schon genug.
:: Welche Wünsche hast Du an die Entwicklung von Social Media?
Matthias: Ich beschäftige mich viel mit Medienkompetenz. Ich wünsche mir, dass der Wert von digitalen Daten als Gold des 21. Jahrhunderts in der Gesellschaft begriffen wird. Und ich wünsche mir eine stärkere Verbindung von VR/AR mit Social Media.
Herzlichen Dank für Deinen Appell mehr Teil des Social Web zu sein, Matthias!
Solopreneur Matthias J. Lange im Profil
Matthias J. Lange ist Journalist, Blogger und Dozent. Nach freier Mitarbeit, Volontariat und Redakteurstätigkeit beim Münchner Merkur wechselte er als Pressereferent zur Handwerkskammer für München und Oberbayern. Als Textchef wirkte Matthias anschließend bei PC Professionell und bei redtec publishing. Bei Reed Business Information wurde er Chefredakteur des Fachmagazins DIGITAL PRODUCTION und Projektleiter des animago AWARD. Inzwischen ist Matthias beruflich in der PR aktiv, veröffentlicht Bücher und ist Lehrbeauftragter bei Stiftungen, Fachhochschulen und Universitäten sowie Dozent für die Ministerialverwaltung des Freistaates Bayern.
Links zur Vertiefung und Vernetzung:
- Web: www.redaktion42.de
- Blog: redaktion42.com
- Twitter: twitter.com/redaktion42
- Facebook: facebook.com/redaktion42
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Solopreneur Social Media: Matthias J. Lange erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Illustrationen: DoSchu.Com, Portraitfoto: Matthias J. Lange / redaktion42.de
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1 thought on “Solopreneur Social Media: Matthias J. Lange”
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