Rezension „Fotografie mit dem Smartphone“
Das mobile Büro im Taschenformat nebst vieler mobilen Apps ist für Social Media-Verantwortliche enorm nützlich. Da liegt es nahe auch für die Bildsprache zu Blogbeiträgen, Facebook- oder Instagram-Posts das Smartphone zu nutzen. Besonders für Menschen, die wie ich als Solopreneur beruflich aktiv sind.
Wir können Fotografie-Workshops buchen, Fotografie-Blogs (s.u.) lesen – und nun ein sehr praxisnahes Buch zur Hand nehmen: Fotografie mit dem Smartphone. Der Fotokurs für smarte Bilder hier und jetzt! Die Autor/inn/en sind die Münchner Fotografin Simone Naumann und der Fachjournalist Ulrich Dorn.
Hinweis: Der Franzis Verlag hat mir das Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt; herzlichen Dank!
So leistungsfähig die mobilen Kameras zum Telefonieren inzwischen sind: Für bestimmte Aufgaben wird weiterhin professionelle Unterstützung und/oder eine professionelle Ausrüstung gebraucht. Daher merken die Autoren gleich zu Beginn an, dass „das Smartphone keine spiegellose Systemkamera oder gar eine Spiegelreflex“ ersetzen kann. Daran bitte immer denken, wenn eure Fotos auch auf Flyer, Broschüren oder gar Plakatwände gedruckt werden sollen. Fehlende Bildinformationen können dem Bild nachträglich nicht hinzugefügt werden.
Wahrhaftig ein Praxis-Buch
Das Buch ist sehr praxisnah gelungen, besonders durch die „Smartphone Missions“ im 4. Kapitel. Hier schicken uns Naumann/Dorn auf visuelle Entdeckungsreisen – und das hat folgende Vorteile:
- Mit den Missionen lernen wir unsere mobile Kamera besser kennen.
- Wir nehmen jede Menge Wissen über das Fotografieren mit.
- Das Wissen wenden wir gleich in der Praxis an.
Aus der Praxis auch deshalb: Gleich zu Beginn lassen uns Naumann/Dorn in ihre Fototaschen blicken. Das zugehörige Kapitel geht dann detailliert auf die Inhalte ihrer Taschen ein; bei den Fotos vermisste ich eine kleine Legende oder Kommentarbox, was auf dem Bild zu sehen ist. (Das bin ich von Magazinen gewohnt, die uns mit kleinen Ziffern und Texten direkt am Bild zeigen, was wir sehen.)
Und Praxisnähe zum Dritten: Es gibt viele Screenshots – aus beiden dominanten Smartphone-Welten (Android und iOS).
Seite 42 Test
Meinen Bücher-Test – einfach auf Seite 42 in den Text reinlesen – hat das Buch bestanden. Auf dieser Testseite erklären die Autoren, wie ich bei einem Android-Smartphone einen Weissabgleich machen kann. Inklusive Abbildungen und kurzen Erklärungen: passt.
Da habe ich gleich das Gefühl gewonnen, dass mir andere Sachvorgänge im Buch genauso einleuchtend beschrieben werden. Denn insgesamt ist Fotografie mit dem Smartphone gut gewürzt mit vielen Abbildungen und Beispiel-Fotos.
Auf den weiteren Seiten meines Probekapitels wird das Thema Weissabgleich dann auch für das iPhone 6 erklärt. So ist es in jedem Kapitel: Beide am meisten nachgefragte Smartphone-Plattformen werden betrachtet. Für diejenigen, die ein Android-Gerät nutzen ist dabei aufgrund der herrschenden Anbieter-Vielfalt und den abweichenden Benutzerführungen zusätzlich ein gewisser Transfer erforderlich. Als Referenz wählten Naumann/Dorn populäre Modelle wie das Apple iPhone 6 sowie das Samsung Galaxy S6.
9 Kapitel visueller Augenschmaus
Den Foto-Workshop gliedern Naumann/Dorn ins 9 Abschnitte, wobei nicht jedes Kapitel durchgearbeitet werden muss. So habe ich in den Kapiteln „Produktfotografie mit dem Mobile“ sowie „Mit Fotos Geld verdienen“ nur ein bisschen geblättert. Im letzten Abschnitt „Bildergeschichten erzählen“ war ich dann wieder dabei.
Das Buch ist kein Buch zum Mitnehmen – eher hat es Coffee-Table-Qualitäten. Denn es sieht sehr schön aus, fasst sich hochwertig an und die die Abbildungen werden großzügig präsentiert. So kann das Buch gut am Kaffeetisch liegen um immer mal wieder darin zu blättern. Für die oben angesprochenen Missionen wird das Buch eher wie bei mir im Büro (oder zuhause) bleiben. Das ist jedoch sogar pädagogisch wertvoll, denn so beschäftigte ich mich vorher genauer mit dem Thema der Mission. Und ich konzentrierte mich auf die Aufgabenstellung.
Tipps für meine Praxis
Da ich schon sehr lange mit Smartphones fotografiere, waren einige Inhalte bestätigend. Viele Inhalte haben mir Details aus der professionellen Fotografie näher gebracht. Und dann gab es jede Menge kleine und große Tipps und Kniffe, die ich künftig anwenden werde.
Diese Tipps habe ich mir gleich zu Herzen genommen:
- Schlechte Fotos sofort löschen: Das spart Speicherplatz und verringert den Aufwand bei der späteren Auswahl
- „Selfiestick“ als ein nützliches Tool betrachten: Das „universelle Einbeinstativ“ eröffnet neue Perspektiven und ermöglicht ungewöhnliche und überraschende Fotogestaltungen.
- Mehr Licht: Eine LED-Taschenlampe kann gut als Beleuchtung dienen.
- Portrait-Serien für Events: Das Beispiel der #DMW-Event-Fotos ist wunderbar.
- Tasche für Smartphone & Gadgets: Stefanie Ramb aus München fertigt sehr praktische „Krambeutel“, die sie auch individuell für die jeweils mit dem Smartphone transportierten Add-ons entwirft.
Fazit: Daumen hoch
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, besonders wegen des sehr praxisnahen und durchgehend ausgiebig illustrierten Konzeptes. Es ist sehr wohltuend, in einem Buch sowohl zu Android als auch zu iOS Erläuterungen und Tipps zu erhalten. Das Buch kann auch als eBook im Kindle-Format erworben werden. Die Idee, die Leser auf Missionen zu entsenden, hat mich sehr angesprochen. Einen Ausflug ins mobile Bewegtbild-Format (Instagram Video, Vine…) würde das Thema „Fotografie mit dem Smartphone“ abrunden.
Als ein Buch für fotografische Laien könnten die Autoren der nächsten Ausgabe ein gebündeltes Glossar zu den Fachbegriffen am Ende des Buches spendieren. Apropos nächste Ausgabe: Die Gestaltung ist gerne ein Spagat zwischen wirkungsvollen Bildern und leseangenehmer Beschreibung; in der aktuellen Ausgabe sind die Texte auf den Fotos häufig zu zurückhaltend gestaltet.
Simone Naumann / Ulrich Dorn
Fotografie mit dem Smartphone: Der Fotokurs für smarte Bilder hier und jetzt
Franzis Verlag Mai 2016
Service: Fotografie-Blogs
Das Blog der Buchautorin ist hier: Simone Naumann
Weitere Blogs, in denen ich hin und wieder Tipps zum Fotografieren mit dem Smartphone lese:
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Klick und Wisch: Das Smartphone als Kamera erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Fotos: DoSchu / DoSchu.Com
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