Manchmal denke ich, in Deutschland darf eine Konferenz nicht wachsen. „Die re:publica ist ja inzwischen soooo gross“ – genau: Daher ist es ja auch noch spannender daran teilzunehmen. Warum das erkläre ich an einigen typischen Beschwerden, warum die erfolgreiche Veranstaltung gerne mal als „zu gross“ empfunden wird.
Soooo viele Leute!
Ja, was ist falsch daran? Heute treffen wir auf der re:publica noch mehr Akteure der digitalen Welt, die wir sonst nur aus der Ferne passiv betrachten können. Die Konferenz macht die Social Media „Timeline“ lebendig und interaktiv. Ins Gespräch kommen ist selten so einfach. Ich freue mich Kontakte live zu treffen, die ich aus den verschiedenen Städten Deutschlands und zum Teil Europas kenne. Selten treffe ich so viel Pioniergeist aus Digitalien in der realen Welt.
Soooo viele Themen!
Ja, richtig, die Themen erschlagen mich auch jedes Jahr aufs Neue. Viele Teilnehmer bedeutet viele verschiedene Interessen. Das Team der re:publica gruppiert die Fülle in unterschiedliche Themen-Tracks. Das Gesamte ist eine schöne Kombination, die uns davon abhält im eigenen Saft zu schmoren. Nebenan läuft eine spannende Session im Rahmen der re:learn – also erfahre ich auch etwas aus dem Universum heutiger Schulen. Oder in re:health-Beiträgen interessanten Fragestellungen rund um das Gesundheitssystem und wie es sich durch Social Media sowie insbesondere mobile Apps verändert.
Soooo viel Programm!
Ja, als langjähriger re:publica Besucher lohnt es sich etwas umzuschalten. Statt Treiben lassen ist etwas mehr Planung sinnvoll bei so vielen Themen in Vorträgen, Workshops, Sessions, Keynotes und jede Menge Rahmenprogramm zur re:publica. Dazu helfen der täglich erscheinende Programm-Flyer sowie die verschiedenen Programm-Apps, die dir helfen den eigenen Interessen auf der Spur zu bleiben. Ach ja: und wie auch auf den bisherigen Ausgaben die Leute, die du triffst.
Soooo viele Überschneidungen!
Das Dilemma einer jeden Konferenz (und auch eines Barcamps). Die re:publica hat das meiner Ansicht nach prima gelöst: Recht zügig werden inzwischen die Videoaufzeichnungen veröffentlicht. Und der täglich erscheinende Reader hilft ebenso vorzüglich dabei, von parallelen Veranstaltungen etwas zu erfahren.
Zudem: Ist doch der beste Anknüpfungspunkt in einem Gespräch: „Ich habe auf Twitter gesehen, dass du in der Session XY warst, was genau meinte die Vortragende zu…“. Hashtag für diesjährige Ausgabe ist #rp15.
Fazit: Ein erfolgreiches Konferenz-Format, das jedes Jahr aus einer Vielzahl von Vortags-Vorschlägen gespeist wird. Ich bin gespannt!
Finding Europe
…lautet das diesjährige Motto der Konferenz in Berlin. Dazu schreiben die Veranstalter:
Mit Finding Europe möchten wir den Besonderheiten der einzelnen Nationen auf den Grund gehen. Wir möchten die Vielfalt der Europäischen Netzküche servieren und euch auf den Geschmack kommen lassen, von den Spezialitäten der Nachbarn zu kosten – im übertragenen, wie im eigentlichen Sinn.
Quelle: re-publica.de/motto
Eine Internet of Things-Installation zur Konferenz vernetzt die Länder Europas durch ein Netz von Lichtsensoren, um sie auf der re:publica sichtbar zu machen. Ein Teil dieses Sensoren-Netzes wurde der von mir mit ins Leben gerufene Coworking Space auf Mallorca. Mehr dazu siehe Finding Europe with Lights: Nr. 32 funkt (#fewl).
Doris Schuppe
Fotos: DoSchu / DoSchu.Com sowie Banner der re:publica
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1 thought on “Social Media live: re:publica”
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