Barcamps sind die ideale Gelegenheit für den Austausch über Tools und Techniken. Warum nicht die Erfahrungen zusammen bringen rund um Vorbereitungen zu Präsentation oder Vortrag. Dazu bot ich eine Austausch-Session auf dem Barcamp Nürnberg an und schwärmte zum Einstieg ein wenig von Haiku Deck vor.
Als Haiku wird eine Kurzgedichtsform aus Japan bezeichnet. Ein passende Namenswahl für die Präsentations-Lösung Haiku Deck.
Einfach schöner präsentieren
Die Macher von Haiku Deck nennen als besondere Kennzeichen ihrer Lösung:
Keep it simple – Passend bieten sie nur begrenzten Platz für Text, damit eine Präsentationsfolie nur eine Idee im Fokus hat
Make it beautiful – und liefern mit einer enorm leistungsfähigen Bildsuche für die Vortrags-Story unterstütztende, attraktive Fotos
Die iPad- oder Web-App regt mit dem Standarddesign je eine Zeile für Titel und Untertitel an, auf den Punkt zu kommem. Nach der Einführung wurden recht bald Aufzählungspunkte ergänzt. Mein erster Gedanke war: was für ein Rückschritt. Bleibt man bei der klassischen Formatvorlage so hilft Haiku Deck eine schöne Folie mit wenig Text zu entwickeln.
Schön, denn zu den Worten im Text sucht Haiku Deck passende Anregungen zur Illustration (am besten funktioniert das mit englischsprachigen Begriffen). Faszinierend, dass das oft bessere Ergebnisse liefert als so manche Bilddatenbank. Fotos findet Haiku Deck in den Fotos von hoher Qualität, die Fotografen unter Creative Commons-Lizenz gestellt haben. In der iPad App werden darüber hinaus erwerbbare Fotos aus der Getty Images-Datenbank angezeigt.
Sehr leicht ist es, mit Haiku Deck eine Idee rasch in plakative Aussagen mit unterstützendem Hintergrund zu entwickeln, um sie mit jemand anderem zu teilen, zu besprechen oder mit ihnen weiter die Aussagen zu schärfen.
Weitere Tipps aus der Session
Bei diesem Stil Präsentation zu erstellen, ist es sinnvoll über Vorgaben zur Folienanzahl nachzudenken. Einer der Gründe, warum unzählige Präsentationsfolien mit einer Vielzahl an Aufzählungspunkten vollgestopft werden: „Geben Sie aber nur 5 Folien ab!“ Wenn eine Folie nur einen Gedanken transportiert, kann es für einen 20-Minuten-Vortrag vielleicht auch ein paar Folien mehr werden.
Für Illustrationen empfahl eine Session-Teilnehmerin das Online-Gestaltungs-Tool Canva.com. Mit dieser Lösung für Präsentationsfolien, aber auch Flyer, Grusskarten, Blogs oder Facebook-Titelgrafiken, können grafische Elemente und Schriftarten zu Designs kombiniert werden.
Dazu empfahl jemand, eine Präsentation nicht mit zu vielen „lustigen“ Illustrationen zu überfrachten. Um eine zu hohe Dichte an unterhaltenden Elementen zu entdecken, hilft beispielsweise die Foliensortierungs-Ansicht von PowerPoint. Diese oft ignorierte Ansicht schafft einen guten Überblick, wie die Bilder der Präsentation insgesamt wirken, ob sie die zu erzählende Geschichte passend unterstützen. Überflüssiges kann hier auch rasch gelöscht werden.
Apropos Übersicht: Zur Vorbereitung von Präsentationen und Vorträgen sind Mindmaps sehr praktische Helfer. Das kann ein großes Flipchart-Papier, eine selbsthaftende Whiteboard-Folie mit Post-its oder eine digitale Lösung wie MindMeister sein.
Damit Ideen im Vorfeld einer Präsentation nicht verloren gehen, nutzen einige Session-Teilnehmer Notizen-Tools: Evernote, Microsoft OneNote oder auch Wunderlist. Diese Notiz-Anwendungen können zudem zwischen mehreren Geräten synchronisiert werden.
Für das gemeinsame Erarbeiten eines Vortrags werden Collaboration-Funktionen von OneNote, Evernote, MindMeister oder Prezi genutzt (hier gibt es den Session-Input Prezi – Präsentieren in 3D).
Bei allen Tools: Wichtigster Faktor für eine gute Präsentation ist der Vortragende selber. Das sollte nie vergessen werden.
Insgesamt hat das Barcamp Nürnberg wieder gezeigt, dass ein offenes Barcamp viele verschiedene Themen ermöglicht. Infolge der zunehmend spezifischen Barcamps der letzten Zeit stellen sich Interessenten die Frage, ob sie zu „ihrem“ Spezialthema Input und Austausch finden. Dazu als Tipp: mixxt Community im Vorfeld nutzen. Weitere Berichte zum Barcamp Nürnberg werden hier verlinkt.
Doris Schuppe
Fotos: DoSchu / DoSchu.Com mit Screenshots aus Haiku Deck iPad App sowie Powerpoint. Hinweis: Es bestehen keine geschäftlichen Beziehungen zu den erwähnten Firmen
Hi Doris- Thank you so much for including Haiku Deck in your Barcamp session! We’re so happy to have you in our creative community! I’d like to invite you and your readers to try out our iPad app and Web App beta at http://www.haikudeck.com – we’d greatly appreciate your feedback on how we could improve and make things better for your needs. Cheers! Lisa Ma, Customer Evangelist, Haiku Deck