Jahresauftakt Social Media: In der zweiten Januarwoche diskutierte ein interessant besetztes Panel Sinn und Perspektiven von Google+ Hangouts. Und zwar online in einer Live-Webkonferenz, bei Google „Hangout On Air“ genannt. Hat viel Spass gemacht und jede Menge Informationen zum Thema zusammen gebracht.
Die Idee zu dieser Veranstaltung hatten Pia Kleine Wieskamp, zuständig für PR & Marketing bei Pearson Education, sowie Oliver Gassner, bekennender „Google Fan-Boy“ und Autor des Buchs „Professionell kommunizieren mit Google+“. Im Vorfeld ihres ersten Hangout On Air schildert Pia Kleine Wieskamp ihre Erfahrungen und Tipps in der Ankündigung zum Event.
Diskussionsrunde Google+ Hangout
Das Hangout konnte live angeschaut werden und stand gleich nach der Aufzeichnung via YouTube zur Verfügung. Für die Diskussionsrunde hat Pia Kleine Wieskamp neben Oliver Gassner auch Falk Hedemann (Ressortleiter „Social Media“ bei t3n), Thorsten Ising (Projektleiter code-x), Rolf Reinhardt („Platforms & Solutions“ Pearson Pearson), Gerhard Schröder (padLive-Blogger), Gunnar Sohn (IchSagMal-Blogger, Wirtschaftspublizist) und Doris Schuppe (that’s me ;) eingeladen.
Die Aufzeichnung des Hangout On Air liefert viele Anregungen für Hangouts wie Lesungen aus Buchhandlungen, Webinar-artige Events zur Produktkommunikation oder Kollaboration mit Partnern und Mitarbeitern. Durch die Begrenzung auf zehn Teilnehmer, die direkt miteinander kommunizieren können, sollten neben Experten auch weitere Zuschauerplätze verlost werden, wie es National Geographic oder der HSV machen.
5 Tipps für Google+ Hangouts
Tipp#1 Machen: Themen & authentische Dialoge statt Hang zu Perfektion
Was muss ich wirklich noch abklären, bevor ich mit einem öffentlichen Hangout On Air loslegen kann? Ist ein Hangout ohne Live-Übertragung zur Umgehung der rechtlichen Thematik – Stichwort „Hemmschuh“– auch passend? Welche Experten kann ich für ein interessantes Hangout gewinnen?
Mit privaten Hangouts üben und dann mit einem guten Konzept starten, das zum Unternehmen passt und für Interessenten, Mitarbeiter oder Kunden spannende Inhalte liefert. Klar müssen wir im wirtschaftlichen Umfeld einige Überlegungen mehr machen als ein privater Blogger. Letztlich sollte jedoch das Tun stärker in den Fokus rücken als das drüber reden.
Tipp#2 Blick zurück: Check des Hintergrunds im Kamerabild
BEVOR das Hangout startet
Was sehen Teilnehmer und Betrachter in meinem Kamerabild? Braucht es mehr Beleuchtung, damit ich zu erkennen bin? Was ist hinter meinem Kopf zu sehen?
Diese Fragen vor der Aufzeichnung klären. Kamera des Computer aktivieren und anschauen, wie das eigene Bild übertragen wird und was alles so im Hintergrund zu sehen ist. Rund um Licht und Ton gibt Gunnar Sohn jede Menge Tipps im Beitrag „Mein Hangout On Air-Fernsehstudio #hoa„. Schließlich sorgt ein optimal ausgeleuchtetes Bild auch für eine reibungslose Datenübertragung ins Hangout. (Stellte in diesem Hangout selber fest, dass ich durchaus noch an der Beleuchtung arbeiten sollte ;)
Tipp#3 Willkommen: Für Start und Abspann Videoschnipsel oder Tafeln vorbereiten
Wie starte ich das Hangout? Wie erkennen Zuschauer, die das Hangout oder Video nicht im YouTube Channel mit Zusatzinformationen abrufen, was sie sehen? Wo kann ich meine Teilnehmer optisch vorstellen und allen Helfern am Ende deutlich danken?
Kurzvideos für das Intro sowie den Abspann sollten besonders bei Serien-Hangouts als Wiedererkennungs-Moment genutzt werden. Falls das Video nicht abgespielt werden kann (kommt vor) oder wenn das zu aufwändig ist, vorbereitete Tafeln hochhalten. Und zwar so, dass sie gelesen werden können (vorher üben).
Tipp#4 Ruhe: Lächeln, wenig zappeln und Mikrofon beim Zuhören ‚muten‘
Denke ich bei der ungewohnten Gesprächssituation im Hangout daran, zu lächeln? Neige ich dazu beim Sprechen viele Handbewegungen zu machen? Klappert meine Tastatur beim Tippen?
Im Hangout mit Kopfhörern ist es unangenehm und störend, wenn Telefonklingeln oder Tastaturgeklapper übertragen werden. Und: Wir sprechen anders und wirken sympathischer, wenn wir lächeln. Also Klebezettel vorbereiten mit „Lächeln, nicht zappeln, muten“ und an den Computer kleben, wenn das Hangout startet.
Tipp#5 Mantra: Immer an die Teilnehmer und Gespräche denken
Welche Themen interessieren die Teilnehmer und Zuschauer? Wie kann ich im Vorfeld die passenden Themen herausfinden? Wie können Zuschauer Feedback geben? Wie behalten wir die Feedbacks im Blick, um flexibel auf Themenwünsche einzugehen?
Jemanden bitten, die Kommunikationskanäle im Blick zu halten und Hinweise auf Fragen via Twitter oder YouTube etc. zu geben. Für die Kommunikation mit mehreren Panel-Teilnehmern ist der interne Chat sehr praktisch. Darin kann rasch geklärt werden, wer zu welchen Fragen oder Themen einen Beitrag machen möchte. Das bedeutet weniger Pausen und eine höhere Inhaltsdichte im Stream.
Hangouts für die Unternehmens-Kommunikation
Neben den im Google+ Hangout genannten Möglichkeiten können zum Beispiel folgende Anwendungsbereiche für den betrieblichen Einsatz angedacht werden:
- PR: Presse Talkrunde mit ausgewählten Journalisten und Experten aus dem Unternehmen
- Recruiting / HR: Aufwandsarmes Kennenlernen von Kandidaten und umgekehrt von Führungskräften im Unternehmen
- Marketing: Fokus auf Dialog und Interaktion mit Interessenten oder Kunden statt Vortragsstil der bekannten Webinare
- Vertrieb: Produktberatung bei der Einkaufsentscheidung – zu ausgewählten Produkten in einem Online-Shop zum Beispiel
- Kundenservice: FAQs als kurze Video-Einheiten sowie Möglichkeit zu persönlicherem Kontakt und leichterem Erklären von Servicethemen als am Telefon
- Social Media: Mit geringem Aufwand interessante und authentische Bewegtbild-Inhalte für die Kommunikation im Social Web
Ich wünsche viel Spass beim nächsten Google+ Hangout!
Klick auf die Bilder zeigt diese vergrößert an – Illustrationen mit Screenshots aus dem Google+ Hangout #pearsonhoa sowie mit Foto „Dandelion“ von Doris Schuppe
Sehr gute praktische Tipps, insbesondere das Muten werden wir beherzigen, haben wir in den ersten Hangouts außer Acht gelassen und das führt zu unschönem Widerhall.
– Andreas
Das Thema „Muten“ haben wir im Hangout schon ganz gut rübergebracht mit dem Tastaturklappern ;)
Wünsche angenehme Hangouts,
DoSchu
Prima zusammengefasst und die Tipps kurz & bündig auf den Punkt gebracht. Hat Spaß gemacht und ich freue mich, dass es mit Sicherheit einfacher für den ein oder anderen geworden ist/werden wird eigene Hangouts durchzuführen.
Sehr schöne und kompakte Zusammenfassung. Und in der Tat ist es wichtig, die Perfektion erst einmal zu ignorieren. Mutig loslegen und dann optimieren. Wir müssen ja keine vorgegebenen Einschaltquoten erreichen und uns vor der Absetzung unserer Sendungen durch Programmdirektoren fürchten :-)