Ja, ein weiteres soziales Netzwerk. Diesmal in den bunten Farben von Google. Sicherlich bleibt abzuwarten, ob die weltweit 750 Millionen Nutzer des Social Network Facebook umziehen. Für diejenigen, die sowohl geschäftliche als auch private Kontakte online pflegen, liefert Google jedoch nach erstem Eindruck ein deutliches Plus – sowohl gegenüber Xing, LinkedIn oder Facebook.
Private und geschäftliche Zirkel
Gleich als erstes wird im Video „A Quick Look“ (s.u.), im Blogbeitrag (Introducing the Google+ project: Real-life sharing, rethought for the web) und der interaktiven Demo-Tour zu Google+ die Funktion Circles vorgestellt.
Bei den sozialen Business-Netzwerken LinkedIn oder Xing sind alle Kontakte gleich. Bei Facebook finden nur Profis die Option, Kontakte verschiedenen Listen zuzuordnen um ihnen unterschiedlichen Zugriff auf Fotoalben oder andere Inhalte zu erlauben.
Ganz anders Google+: Gleich werden Nutzer aufgefordert, ihre Kontakte auf diverse Zirkel zu verteilen:
„Der einfachste Weg, um einige Dinge mit engen Freunden zu teilen, andere mit der Familie, aber so gut wie nichts mit dem Chef.“
Ich kann nur sagen: Endlich wurde begriffen, den unterschiedlichen Stufen der Vertrautheit miteinander in sozialen Netzwerken Rechnung zu tragen!
Themen statt Marken
Und auch die Funktion Sparks gefällt mir sehr gut – passt natürlich hervorragend zu einem Suchmaschinen-Anbieter, der auf Themen und Keywords fokussiert:
„Ein Feed zu den Dingen, die Sie interessieren. So haben Sie immer etwas zum Anschauen, Lesen oder Teilen.“
Richtig: Wir abonnieren lieber Themen und Interessensgebiete und erhalten Updates dazu, anstatt Facebook-Seiten von Marken oder Unternehmen zu „liken“. Das empfinde ich als ein wesentlich geschickteres Konzept.
Bei LinkedIn kann in den Updates der Nutzer zumindest ein thematischer Suchlauf (mit interessanten Parametern zur Eingrenzung) gestartet werden, abonnieren kann man ihn nicht. Xing erlaubt die Suche nach Profileinträgen der Mitglieder, diese Suche kann gespeichert sowie mit einer eMail-Benachrichtigung versehen werden. Suchen in Facebook – nun ja…
Unterwegs mit dem neuen Plus
Weitere Funktionen, die Google kurz vorstellt sind „Hangouts“ zur Verabredung mit Kontakten online sowie die Mobile-App für Location-Checkin, das Hochladen und Teilen von Fotos und Videos („Instant Uploads“) und den Gruppen-Chat „Huddle“.
Noch sieht alles angenehm aufgeräumt aus, das kann sich jedoch ändern. Schließlich sind dies erste Funktionen. Facebook-Nutzer haben gesehen, wie schnell weitere Funktionen und Applikationen hinzutreten und die Orientierung zunehmend unübersichtlicher machen können…
Hier habe ich die Videos von Google zu den diversen Funktionen zusammengestellt:
Wie stehen Sie dazu? Werden Sie Google+ ausprobieren?
Illustration: DoSchu.Com mit Screenshots von google.com
Hinweis: Es bestehen zum aktuellen Zeitpunkt keine geschäftlichen Beziehungen von DoSchu.Com zu den erwähnten Firmen
Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren
Blogbeiträge zum Social Network Google+
@Elke König – das ist richtig. Sah es erst so aus als würden die so genannten „Circles“ (Kreise) Vertraulichkeit abbilden, zeigt die praktische Nutzung, dass dem nicht ganz so ist.
Zwar wird Lesenden der Information der Hinweis „limited“ angezeigt, aber wie vertraulich das vom Verfassenden gemeint ist, kann nicht wirklich ermessen werden.
Meinen Tweet vom 4. Juli will ich nun ergänzen:
Endlich begriffen: Stufen der Vertrautheit miteinander in sozialen Netzwerken sagt @doschu zu #google+ plus Blogpost http://t.co/ihOMym1
Ich schlage vor, die „Stufen der Vertrautheit “ umzuwandeln in „Inforoutinen“.
Postings in sozialen Netzwerken stufe ich so vertraulich ein wie die gute alte Postkarte 1.0. Es geht ja nicht um Vertraulichkeitsstufen, sondern darum wer welche Informationen erhalten soll.
P.S. Mein Google+ Profil muß ich noch anlegen, habe aber seit dem 4. Juli die Diskussion und Erfahrungen verfolgt.
Gern würde ich Google+ ausprobieren, doch es fehlt die Einladung. Aber kommt Zeit – kommt Google+ – auf ein paar Tage früher oder später kommt es ja nicht an – und überhaupt macht ein Netzwerk je erst Spaß, wenn sich schon einige dort tummeln.
jetzt läuft das mit den Einladungen doch. Man braucht nur die Email von dem der eingeladen werden will. schönes WE Euch allen.