Web 2.0 und die Gesellschaft – Gastvortrag Journalismus 2.0

Eine sportliche Aufgabe: 15-minütiger Gastvortrag zum Thema Journalismus 2.0 für das Seminar „Web 2.0 und die Gesellschaft“ an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Vielen Dank an Dr. Ilona Buchem für die Einladung, es hat Spaß gemacht, diese Herausforderung anzunehmen!

Passend zum Thema nahm Dr. Ilona Buchem per Twitter den Kontakt zu mir auf und fragte an, ob ich als Gastreferentin per Web-Konferenz den Blick aus der Praxis in ihr Hochschul-Seminar hineinbringen kann.

Vortrag Journalismus 2.0 (Illustration)
Das Seminar im Fachbereich Techniksoziologie diskutiert Anwendungsgebiete, Tools und Entwicklungen im Web 2.0 und dokumentiert die Ergebnisse im öffentlichen Seminar-Blog ‚Web 2.0 und die Gesellschaft‘.

Journalismus 2.0

Und so spannte ich in aller Kürze den Bogen vom Flugzeug auf dem Hudson River, über Ägypten und unseren Regierungssprecher auf Twitter hin zur veränderten Mediennutzung, die sich auch mit vielfältigen Auswirkungen in den traditionellen Medien manifestiert. Anhand von drei verschiedenen Beispielen zeigte ich, welche Entwicklungen durch das Web 2.0 im Journalismus möglich wurden:

Journalismus 2.0 :: Gastvortrag Mai 2011 auf Slideshare

Wichtiger Trend: Curation / Kuratoren

Mit den enorm vereinfachten Möglichkeiten der Veröffentlichung und Verbreitung von Inhalten geht eine „Informationsflut“ einher, die alle fordert: Medien, Journalisten, Unternehmen, NGOs und uns insgesamt als Informationssuchende. Wie werden wir bei dieser Vielfalt an Inhaltsangeboten auf die Inhalte aufmerksam, die uns interessieren, die für uns wichtig sind?

Medien haben lange den Filter alleine bedient und Informationen gesichtet, aufbereitet und in einen analytischen wie historischen Zusammenhang gestellt. Jetzt geschieht dies zunehmend auch durch die Nutzer, gleichwohl etablierte Journalisten durchaus hier ihren Mehrwert ausbauen können. Im US-Weblog Mashable.com wurde es jüngst im Beitrag „Why Curation Is Important to the Future of Journalism“ schön auf den Punkt gebracht:

Curators help navigate readers through the vast ocean of content, and while doing so, create a following based on several factors: trust, taste and tools.
Josh Sternberg / Mashable.com

Dabei geht es nicht um das Sammeln von Informationen in einer Link-Liste. Erste Ansätze bestehen bereits darin, dass im Social Web die vielen News durch die Kontakte, die man auf Twitter, Facebook etc. hat, gefiltert werden. Neue Services entstehen gerade – Tools, mit denen Webinhalte zu einer Story verknüpft werden können:

  • Zum Beispiel Curated.by: Twitter-Updates werden mit Textpassagen verknüpft zu einer Story verwoben
  • Zum Beispiel Storify.com – Neben Tweets können auch Fotos auf Flickr, Facebook-Nachrichten, URLs etc. eingebettet werden

 

So entstehen Geschichten, in denen die Quellen, auf denen die Beiträge basieren, transparent integriert sind. Was ist hier für Journalisten und Medien anders? Mit diesen Tools werden die Quellen zur weiteren Recherche und kritischen Bewertung offengelegt, und das ist bei traditionellen Medien bislang nur in Ausnahmen der Fall.

Weitere Links zur Vertiefung:

 

  • Wie sich die Regierungsgegner in Ägypten über Facebook und Twitter organisieren auf meine-reichweite.de
  • Das Unbehagen der Hauptstadtjournalisten mit dem twitternden Regierungssprecher – das Video
  • Berliner Hauptstadtkorrespondenten – die geistige Nachhut
 auf IndiskretionEhrensache.de
  • Deutschsprachige Journalisten auf Twitter
 in der Talkabout.de-Liste
  • Wissensblogs – „Science unplugged“ auf Wissensblogs.de
  • Linklisten waren gestern, kuratieren ist die Zukunft
 auf OnlineJournalismus.de

 

 

Update: Aufzeichnung des Vortrags
Hier ist der Link zur Aufzeichnung des Vortrags „Journalismus 2.0“ in Adobe Connect.

Abbildungen: Illustration mit Foto von Pavel Losevsky / fotolia.com // Screenshot Storify.com
Hinweis: Es bestehen zum aktuellen Zeitpunkt keine geschäftlichen Beziehungen von DoSchu.Com zu den erwähnten Firmen

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