So nutzen Selbständige das Social Web
Mit dieser Serie stelle ich die Vielfalt der Social Media-Nutzung für Solopreneure vor – mit persönlichen Einblicken und Erfahrungen von Einzelselbständigen und Freelancern. In dieser Folge erzählt uns Shafiya Caroline Yao aus dem Blickwinkel der Mantra-Sängerin, welchen Stellenwert Social Media für sie persönlich und für ihre beruflich selbständigen Aktivitäten hat.
Inspiration: Mantra-Sängerin & Yogini
Ich begegnete Shafiya erstmals an meinem Lieblings-Platz an der Küste von Santanyí. Eine Bekannte lud mich ein, mit zum Mantra-Singen am Meer zu kommen. Es war ein sehr besonderes Erlebnis: Shafiyas Stimme ist einfach wunderschön. Einige Jahre durfte ich das in gemeinsamen Yoga-Sessions auf Mallorca erleben.
Inzwischen folgt Shafiya noch mehr ihrer Begabung als Sängerin und bereist die Welt. Social Media ist dabei ein wichtiger Kitt, wie sie erzählt: sowohl zu privaten als auch beruflich relevanten Menschen.
:: Liebe Shafiya, wie bist Du auf das Social Web aufmerksam geworden – und weisst Du noch wann ungefähr?
Shafiya: Ende 2009 ging die Firma, für die ich damals im Marketing/Vertrieb arbeitete, auf Google+ und Facebook online. Und so hieß es für mich – um meinen Job weiterhin ausüben zu können – ebenfalls ein Profil auf beiden Seiten anzulegen.
Ich war anfangs ziemlich skeptisch, und hatte Ängste vor dem Unbekannten. Sollte ich wohl meinen richtigen Namen oder irgendein Anonymum nutzen? Und entschied mich als ‚Übung im Mich-Zeigen‘ für meinen bürgerlichen Namen.
:: Social Media – kann das weg oder ist es wichtig?
Shafiya: Social Media ist für mich sehr wichtig. Nicht nur, um im Kontakt mit lieben & interessanten Menschen zu bleiben, die geographisch woanders leben.
Ich sehe die virtuelle Welt als eine Realität genauso wie unser Leben in der Materie, unserem ‚3D-Leben‘. Über sie können wir aktiv/interaktiv Energie zum Beispiel in gute Projekte geben – anders als vorm Fernseher, der nur aussendet aber nicht empfängt.
Social Media ist für mich mein wesentliches ‚Test- und Übungsfeld‘ um Sozialkompetenz und Selbsterforschung zu üben und daran zu wachsen. Natürlich auch interessant für mich als Marketingfrau die Beobachtung, worauf sprechen die Leute an, was bewegt und berührt sie?
Dafür sind Facebook und Instagram großartig! Da kann ich über die Likes und Interaktionen viel mehr erkennen als etwa auf der eigenen Webseite.
:: Wie meinst Du das mit dem ‚Übungsfeld‘ genau?
Shafiya: Früher war ich recht scheu, und ich war und bin kein schlagfertiger Mensch. Da ich in Social Media nicht Auge in Auge einem Menschen gegenübersitze, sondern mir das Web alle Zeit der Welt lässt, konnte ich hier Situationen (beispielsweise Kommentare oder private Nachrichten) genau betrachten, beobachten und mir überlegen, wie ich hier wohl am besten reagiere.
Ein Beispiel: Über Facebook lernte ich Grenzenziehen und Nein-Sagen, was mir vorher im ‚3D-Leben‘ oft sehr schwer gefallen war. Im Web habe ich es kurioserweise oft klarer gespürt als in 3D, wenn jemand meine Grenze übertrat. Und konnte dann üben, wie ich damit online umgehe … und konnte das dann später immer besser auch ins 3D-Leben übertragen.
:: Was für ein spannender Ansatz! Sag, dann hast Du sicher auch einen besonderen Moment mit oder durch Social Media erlebt, oder?
Shafiya: Oh ja! Letztes Jahr meldete sich ein ehemaliger Klassenkamerad aus dem Ausland über Facebook, wo er mich über viele Umwege endlich gefunden hatte. Wir beide waren 1986 als Teenager voll in einander verknallt gewesen aber waren beide zu schüchtern und hielten still; und so verloren wir den Kontakt, als ich damals nach drei Monaten wieder nach Deutschland zurückging.
Es war so toll, zu hören wie sein Leben verlaufen war – glücklich verheiratet und mit wundervollen Kindern –, und sehr berührend, wie wir uns unsere damalige Verliebtheit nun nach mehr als 30 Jahren gestehen konnten. Ganz frei und ohne Bedauern, aber in großer Wertschätzung.
Und immer wieder freue ich mich auf Facebook über das ‚Wiedersehen‘ mit lieben Menschen, zu denen zwar kein häufiger Kontakt ist, und dennoch eine Seelenfreundschaft besteht.
:: Hast Du eine persönliche Lieblings-Plattform im Social Web – privat & beruflich?
Shafiya: Meine Lieblingsplattform ist Facebook und gleich danach kommt Instagram. Da ich beide für meine beruflichen Aktivitäten nutze, gibt es da keinen Unterschied. Ok, dazu kommt auf jeden Fall für die Kommunikation noch WhatsApp dazu.
:: Bekommst Du Aufträge via Social Media – hast Du ein Beispiel wie das funktionieren kann?
Shafiya: Ja, bislang bekomme ich in den Social Media-Plattformen meine Buchungen zum Mantra-Singen und für spirituelle Retreats. Hauptsächlich läuft das über Facebook. Bei Instagram mache ich derzeit noch nicht diese Erfahrung, finde es aber dennoch enorm wichtig und empfehlenswert, dort aktiv zu sein. Deren Fotofilter sind einfach klasse! ;-) Und gute Fotos –überwiegend nahezu 100% mit meiner Handy-Kamera gemacht– sind für mich das ‚Nonplusultra‘ als Informations- und Energieträger.
In punkto Aufträge erlebe ich die Wirkung von Social Media folgendermaßen. Also, ganz wichtig: Zuerst einmal bin ich sehr präsent mit circa einem Beitrag pro Tag und zeige mich so wie ich bin: authentisch und wahr. Auf meinen Facebook-Profilseiten –meiner persönlichen Profilseite Shafiya Caroline Yao wie auch der Business-Seite Shafiya Music & Yoga– poste ich alles Mögliche aus meinem Leben, was mich gerade bewegt, berührt, inspiriert. Natürlich auch wenn es mal nicht so rund läuft, teile ich das. Wenn möglich immer mit Blick auf Erkenntnisse und das Wachstums-Potenzial, das in (m)einer Krise liegt. Ab und an poste ich etwas mit einer Prise Humor über mich selbst schmunzelnd. Insgesamt macht das meine Social Media-Seiten offensichtlich für meine Kontakte, Leser und Leserinnen interessant.
Wenn ich auf Facebook und Instagram Werbung schalte –das findet aktuell ungefähr alle drei Monate statt– investiere ich um die 30 Euro bei gut definierter Zielgruppe. Also bezüglich Region, Alter und Interessen lege ich es so fein wie möglich fest. Dann heißt es beobachten, was passiert, und gegebenenfalls anpassen!
Sehr nutzerfreundlich ist dabei die Möglichkeit auf Instagram: Hier kann ich eine Anzeige sogar während der Laufzeit stoppen und anpassen. Falls es wichtig ist oder ich bemerke es läuft nicht wie er wartet, kann ich die Anzeige sogar löschen unter Verrechnung des anfangs veranschlagten Geldbetrags. Das ist sehr angenehm und lädt zum Experimentieren ein.
Dabei lernte ich für meine Anzeigen, dass beworbene Veranstaltungen beispielsweise nicht die erwarteten Rückläufe hatten – sondern eher das Gesamtbild meines Social Media-Auftritts über eine längere Zeitdauer. Und noch etwas: Es gibt jede Menge Menschen, die uns lesen auf Facebook oder Instagram ohne sich ‚zu zeigen‘ per Like, Kommentar oder Freundschaftsanfrage. Oft jahrelang! Und auf einmal erhalte ich eine Direktnachricht von einer mir bis dato unbekannten Frau, die sich bei mir zutiefst bedankt für mein Teilen in den letzten Jahren(!), wie sehr meine Beiträge sie inspirierten, sie nun bereit ist für eine spirituelle Auszeit – am liebsten mit mir. Das berührt mich dann sehr.
:: Wow, ein spannender Punkt. Wie bleibst Du rund um Social Media oder digitales Marketing auf dem Laufenden?
Shafiya: Im Tun. Wahrscheinlich zähle ich zu den uninformiertesten und ungeschultesten professionellen Usern … und bin sicher, da noch ganz ganz viel verbessern zu können. Die Schulung bei Dir, Doris, im Rayaworx vor drei Jahren hat mir jedenfalls sehr viel gebracht. Und unsere punktuellen Klärungen von neuen Phänomenen in den Social Media-Plattformen schätze ich sehr.
:: Kannst Du Social Media-Neulingen ein paar Empfehlungen für die professionelle Nutzung mitgeben?
Shafiya: Was ich eben so beschrieben habe, das ganze Thema Social Media mehr spielerisch angehen. Aber klar, die Spielwiese ist inzwischen wieder ein bißchen unübersichtlicher geworden. Wer da heute einsteigt, der sollte echt einen Kurs buchen oder zum Beispiel bei Dir ein Einstiegstraining machen! Damit habe ich meine persönliche Lernkurve enorm abgekürzt und bin schnell ins Tun gekommen.
:: Welche Wünsche hast Du an die Entwicklung von Social Media?
Shafiya: Oh, da ist jetzt schon so viel Schönes dabei, ich lass mich da einfach weiter überraschen!
Namasté & Dankeschön, liebe Shafiya!
Solopreneur Shafiya Caroline Yao im Profil
Shafiya Caroline Yao ist Mantra-Sängerin und bietet Gesang für die Seele und spirituelle Musik, sie gibt Mantra-Konzerte, Yoga-Sessions und spirituelle Retreats auf Mallorca und „anderen schönen Orten der Erde“. Die gebürtige Mainzerin lebte in München, HongKong und am Ammersee in Bayern bevor sie 2015 magisch von Mallorca angezogen wurde. Im Mai 2019 abolvierte Shafiya die Ausbildung zum Anleiten von Frauentempeln im Awakening Women Institute. Denn Yogini Shafiya liebt es einen Raum zu geben, in dem sich Menschen losgelöst von allen Erwartungen liebevoll begegnen.
Links zur Vertiefung und Vernetzung:
- Web: www.carolineyao.de
- Facebook: facebook.com/shafiyamusicyoga/
- Instagram: @shafiya_music_yoga
- YouTube: Shafiya Caroline Yao
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Solopreneur Social Media: Shafiya Caroline Yao erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Illustrationen / Fotos: DoSchu / DoSchu.Com; Selfie: Shafiya / CarolineYao.de
Martin Siebers schreibt am 16 Sep ’19 um 11:43
Herzlichen Dank Doris und Shafyia für diesen Beitrag.
Werde meine Skepsis als User dieser Netzwerke überdenken.
Doris Schuppe schreibt am 23 Sep ’19 um 14:29
Lieber Martin,
es freut mich sehr, wenn unser aufgezeichnetes Gespräch solch einen Wandel auslösen vermag.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung & viel Spass beim Entdecken!
Liebe Grüße,
Doris