Ob wir uns damals gleichzeitig per Akustikkoppler im Fido-Netzwerk durch die so genannten Nachrichtenbretter klickten? Spreche ich Kontakte auf ihre Historie in digitalen Medien an, stelle ich oft fest, dass wir uns eigentlich schon lange kennen könnten. So habe ich Gerhard Schröder erst zu den Themen iPad und Wearable Computing wortwörtlich auf den Schirm bekommen.
„Kennen gelernt“ haben wir uns dann virtuell im Pearson Hangout On Air zum Thema Hangouts. Als Panelisten tauschten wir uns in der live verfolgbaren Online-Podiumsdikussion zu unseren Erfahrungen mit dem Online-Konferenzservice von Google+, genannt „Hangout“, aus.
Aus dem Leben eines iPad-Begeisterten
Seit langem folgte ich Gerhard auf Twitter und einer seiner „persönlichen Blog-Spielwiesen“ (O-Ton) WEwearSMARTWear.de samt jüngst gelaunchtem PDF Magazin #WWSW zum Blog. Da wird es Zeit, mehr zu Online-Geschichte und digitalen Alltag des iPad-Begeisterten zu erfahren!
Über die Blogserie Neuland-Lounge
Für die einen ist es „Neuland“, für andere bereits eine vertraute Heimat: Internet und inzwischen Social Media-Plattformen wie Facebook und Xing. Kindern erklärte bereits 1999 die Sendung mit der Maus im WDR-Fernsehen, wie das Internet funktioniert. In dieser Serie stellen Interviewpartner ihre Reise nach Digitalien und durch Digitalistan unter persönlichem Blickwinkel vor.
Seit welchem Jahr bist Du online? Wie kam es dazu, was waren die Anfänge (privat oder beruflich)?
Gerhard Schröder: Definition „online“. Ich war schon vor dem Internet, wie viele Leute es kennen, online. Damals(™) hatten wir Modems, und es gab FidoNet. Eine Art Mail-und-Foren-Serversystem auf Hobbybasis. Ich war Schüler, als wir zu zweit eine Hotelverwaltung mit Datenaustausch via Akustikkoppler programmierten. Wenn das als online zählt, dann bin ich seit 28 Jahren online.
„Ich war schon vor dem Internet, wie viele Leute es kennen, online. Damals(™) hatten wir Modems, und es gab FidoNet.“
Zählt; FidoNet war genauso meine erste Online-Community. Digitales Leben und Arbeiten bedeutet für Dich konkret?
Gerhard Schröder: Streiche „Digital“. Meine ganze Firma – wir sind 3 feste und 3 freie Mitarbeiter – arbeitet „virtuell“ aus dem Homeoffice heraus. Videokonferenzen, gelegentliche Treffen zum Plausch, der sonst eher in der Teeküche stattfinden würde, in meiner Welt des „Lebens und Arbeitens“ geht das sehr gut.
Kurzportrait Gerhard Schröder
#Technologie #Kreativität #Hangouts On Air
Der ehemaliger Verkaufsleiter Online bei der WAZ Mediengruppe baute bei der Verlagsgruppe Handelsblatt den Verkauf für studiVZ, schülerVZ und LinkedIn in Deutschland auf. Anschließend gründete Gerhard Schröder die Firma Kreative KommunikationsKonzepte GmbH in Essen. KreativeKK Konzipiert und realisiert zielgruppenspezifische Produkte für Kunden aus dem Mittelstand und der Verlagswelt.
Gerhard Schröder KreativeKK / Twitter / Facebook
Ich teile mir den Tag in 6 Segmente ein:
06:30 – 09:00 Uhr – Spaß: Lesen von relevanten News im Web
(Fortbildung?) Bloggen und sonstige Content-Produktion
09:00 – 12:00 Uhr – Arbeit
12:00 – 13:00 Uhr – Freizeit
13:00 – 15:00 Uhr – Arbeit
15:00 – 15:30 Uhr – Teatime (Ostwestfälische Kaffeezeit eines Teetrinkers)
15:30 – 19:00 Uhr – Arbeit
Ab 19:00 Uhr – Freizeit
So der Plan, aber es gibt durch Projekte immer wieder die Ausnahmen von dieser Regel.
Wow, das nenne ich mal eine getaktete Work-Life-Balance! Was begeistert Dich am meisten an Internet, Social Media, Mobile Web?
Gerhard Schröder: Nicht mehr jeden Menschen „real“ erreichen zu müssen. Lose Bande konnten wir auch schon vorher pflegen. Begeistern? Neue Bausteine der Kommunikation nutzen. Ausprobieren. Optimieren und dann… Nutzwert für Kundenprojekte herausarbeiten.
Das kommt mir sehr bekannt vor :) Welches Gerät (Laptop, Smartphone, 3D-Drucker…) hat Deine Art zu arbeiten am meisten verändert, verbessert oder gar revolutioniert?
Gerhard Schröder: Mein iPad. Medienkonsum-Device Nr 1. Video, eBooks, Websites. Alles drauf. Für längere Texte nehme ich den iMac. Musste vor ein paar Wochen wegen Wohnungsumbau das Büro räumen. Es lebt sich auch nur mit iPad.
Welches besondere Erlebnis fällt Dir zur Web-Nutzung ein?
Gerhard Schröder: Einige Kunden haben mich erst nach einem Projektabschluss das erste Mal live kennen gelernt. Es ist immer wieder spannend, wie solche Erstkontakte nach dem virtuellen Kennenlernen und dem langsamen Vertrauensaufbau stattfinden. Hatte in dem Bereich bereits einige tolle Erfahrungen machen dürfen.
Welchen Rat gibst Du neuen Online-Entdeckern mit auf die Reise durch Digitalien? Empfiehlst Du eine „ultimative“ Smartphone-App oder ein unbedingt zu abonnierendes Blog?
Gerhard Schröder: Ich würde eher genau das Gegenteil empfehlen. Verlasse Deine Filterblase. Wir Social-Web-Leute bewegen uns oft in „den gleichen Kreisen“ und bestätigen und in diversen Interessen. So ein Verhalten hat etwas von Autismus.
„Verlasse Deine Filterblase.“
Daher… schau Dir das #Neuland an. Mit Absicht ein paar Facetten erhaschen, die nicht im Mainstream sind. Vielfalt macht uns stark. Kreativ. Interessant.
Definitiv! Herzlichen Dank für die persönlichen Einblicke in Deinen digitalen Lifestyle.
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Neuland Lounge – mit Gerhard Schröder erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Illustration DoSchu