Der Spagat zwischen „Analog“ und „Digital“ ist für Heike Scholz kein Thema. Gerade ihre Begeisterung für die mobile Kommunikation hat ihr ein neues Berufsfeld eröffnet. Besonders fasziniert sie der uneingeschränkte Zugang zum Wissen dieser Welt.
Seit den Anfängen ihres Blogs mobile zeitgeist bin ich eifrige Leserin und schätze Heike Scholz als Social Media-Kontakt. Deshalb freut es mich besonders, dass meine neue Blogserie just mir ihren Antworten den Auftakt macht.
Über die Blogserie Neuland-Lounge
Für die einen ist es „Neuland“, für andere bereits eine vertraute Heimat: Internet und inzwischen Social Media-Plattformen wie Facebook und Xing. Kindern erklärte bereits 1999 die Sendung mit der Maus im WDR-Fernsehen, wie das Internet funktioniert. In dieser Serie stellen Interviewpartner ihre Reise nach Digitalien und durch Digitalistan unter persönlichem Blickwinkel vor.
Hallo Heike, seit welchem Jahr bist Du online? Wie kam es dazu, was waren die Anfänge (privat oder beruflich)?
Heike Scholz: Online seit Ende der 80er. Damals noch mit analogem Modem im Kriechgang, dann mit ISDN und Kanalbündelung („Du kannst mich telefonisch mal ne Weile nicht erreichen. Ich bin im Internet.“) schon gefühlt im Geschwindigkeitsrausch. Mobil unerfreuliche WAP-Erfahrungen, an die ich mich nur noch nebulös erinnere. Hat mich wohl nicht beeindruckt.
Motiviert war es privat, mein Arbeitgeber damals war noch nicht so weit. Dort gab es gerade einmal PCs, die die großen, amberfarbenen Monitore ablösten. Die Älteren werden sich noch erinnern. Ab 1990 kam dann als Motivation das Studium hinzu. An der Universität Hamburg gab es bis zu meinem Examen 1996 keine Rechner für Studenten.
Heike Scholz
#Mobile #Speaker #mobilezeitgeist
Dass mobile Technologien unser Privat- und Berufsleben nachhaltig verändern werden, erkannte die Diplom-Kauffrau Heike Scholz recht früh und startete das Blog mobile zeitgeist über Mobile Marketing. Inzwischen ist das Blog zum führenden Online-Magazin rund um Mobile Business im deutschsprachigen Raum gewachsen. Neben ihren Aufgaben für mobile zeitgeist ist Heike Scholz eine gefragte Rednerin, Dozentin und Beraterin.
Heike Scholz / Twitter / Facebook
Digitales Leben und Arbeiten bedeutet für Dich konkret?
Heike Scholz: Für mich gehört die digitale Welt genau so selbstverständlich zu meinem Alltag, egal ob Arbeit oder Freizeit, wie Essen oder Trinken. Das bedeutet nicht, dass ich ohne nicht leben kann, aber es erschließt sich mir nicht, warum ich das tun sollte.
„Die analoge Welt wird um so viel spannender, wenn man die digitale dazu nimmt. So bin ich sicherlich ein Online-Addict, always-on und genieße das auch.“
Auch die analoge Welt wird um so viel spannender, wenn man die digitale dazu nimmt. So bin ich sicherlich ein Online-Addict, always-on und genieße das auch. Ja, ich habe Freunde, die ich regelmäßig treffe, mit ihnen rede, ausgehe, lache, ganz ohne auf einen Screen zu schauen.
Was begeistert Dich am meisten an Internet, Social Media, Mobile Web?
Heike Scholz: Die Unabhängigkeit des Wissens dieser Welt. Wir in Deutschland haben das große Glück, alle Inhalte abrufen und nutzen zu können. Das ist eine einschneidende Veränderung in allen Lebensbereichen.
Ständig verfügbares Wissen und Online-Services verändert wie wir lernen, reisen, kochen, unsere Partner kennen lernen, arbeiten, kommunizieren, welche Produkte wir toll finden und kaufen, welche Werte wir haben und wie wir unser Leben einrichten. Diese ständige und massive Veränderung, die mir die Möglichkeit gibt, jeden Tag etwas zu lernen, etwas Neues auszuprobieren oder etwas Bekanntes anders zu machen finde ich schlichtweg faszinierend.
Welches Gerät (Laptop, Smartphone, 3D-Drucker…) hat Deine Art zu arbeiten am meisten verändert, verbessert oder gar revolutioniert?
Heike Scholz: Ich kann das kaum an einem speziellen Gadget fest machen. Es war eine ständige Entwicklung und ein Wechselspiel zwischen den neuen Möglichkeiten, die neue Geräte geschaffen haben und der Veränderung meines Verhaltens. Früher war es nicht möglich, ausserhalb des Büros oder Arbeitszimmers das Internet zu nutzen. Also ging man dort hin und blieb dort eine Weile. Es war ein planerisches Vorgehen.
Dann kamen Laptops, die es möglich machten, auch woanders zu arbeiten. Also fing ich damit an und übernahm es in mein Verhalten, „Arbeit“ eben nicht mehr als etwas räumlich stationäres zu sehen. Großen Einfluss hatte sicherlich das Smartphone, mit seiner ständigen Verfügbarkeit. Ich kam von Nokia und wechselte zu Android, wo ich heute immer noch bin. Das Smartphone hat mittlerweile so viele Funktionen übernommen und ist mein ständiger Begleiter, dass es sicherlich von allen Gadgets die größte Rolle spielt.
„Laptops machten es möglich auch woanders zu arbeiten. Also fing ich damit an und übernahm es in mein Verhalten, ‚Arbeit‘ eben nicht mehr als etwas räumlich stationäres zu sehen.“
Welches besondere Erlebnis fällt Dir zur Web-Nutzung ein?
Heike Scholz: Wie ich meinen Freund im Internet kennen gelernt habe. Etwas Besseres ist mir im Web nie passiert. <3
Welchen Rat gibst Du neuen Online-Entdeckern mit auf die Reise durch Digitalien? Empfiehlst Du eine „ultimative“ Smartphone-App oder ein unbedingt zu abonnierendes Blog?
Heike Scholz: „Ein unbedingt zu abonnierendes Blog“? Natürlich mein eigenes! Aber Scherz beiseite. Ich würde insbesondere einen offenen Geist empfehlen. Aufgeschlossenheit, Unvoreingenommenheit, Neugierde und ein wacher, kritischer Geist. Denn bei aller Freude über die Möglichkeiten, die das Web uns bietet, sollte man vor den Risiken und Bedrohungen nicht die Augen verschließen.
Herzlichen Dank für den persönlichen Reisebericht!
Doris Schuppe • Dieser Beitrag Neuland Lounge – mit Heike Scholz erschien zuerst im Blog DoSchu.Com
Illustration DoSchu
1 thought on “Neuland-Lounge – mit Heike Scholz”
Comments are closed.