89 Prozent der europäischen Fortune 100-Unternehmen setzt mindestens eine Social Media-Plattform in der Kommunikation ein: Twitter, Facebook, Youtube oder Unternehmens-Weblog. Details zur Nutzung liefert der gerade vorgestellte 2nd Annual Global Social Media Check-up der international tätigen PR-Agentur Burston-Marsteller.
Social Media ist Gespräch
Letztes Jahr nutzten die hundert größten Firmen der so genannten Fortune Global 500 das Social Web vorwiegend als weiteren Verbreitungskanal für Meldungen aus den Unternehmen. In der neuen Studie beobachten die Herausgeber, dass das Social Media-Engagement in Richtung Dialog und Interaktion weiterentwickelt wurde. Aber:
However, the Fortune Global 100 still have a long way to go. Too many companies are broadcasting news content and not listening to what stakeholders are saying about them online.
Burston-Marsteller, 2nd Global Social Media Check-up
Strategie: Statt „entweder, oder“ gilt „sowohl, als auch“
Insgesamt ist sogar ein Viertel der betrachteten Unternehmen auf allen vier untersuchten Social Web-Plattformen aktiv (Europa: 15 Prozent). Für die verschiedenen Medien ermittelte die Studie folgende Anteile zu den europäischen Fortune Global 100:
- Twitter: 83 Prozent, zuvor 71 Prozent
(Global: 77 Prozent, zuvor 65 Prozent) - Facebook Page: 57 Prozent, zuvor 52 Prozent
(Global: 61 Prozent, zuvor 54 Prozent) - Youtube Channel: 60 Prozent, zuvor 52 Prozent
(Global: 57 Prozent, zuvor 50 Prozent) - Corporate Blog: 28 Prozent, zuvor 25 Prozent
(Global: 36 Prozent, zuvor 33 Prozent)
Dabei arbeitet Burston-Marsteller sehr richtig aus, dass Twitter und Facebook unterschiedliche Arten der Nutzung aufweisen. Nicht „Twitter ist besser als Facebook“ oder umgekehrt, sondern wie kann die jeweilige Plattform die Kommunikation am besten unterstützen. Auch wenn die Durchschnittszahl für „likes“ auf Facebook mit fast 88.000 pro Fortune 100-Page deutlich über der durchschnittlichen Anzahl von etwas mehr als 5.000 Follower pro Fortune 100-Twitter-Account liegt.
Twitter is growing quickly and is an excellent venue for companies to interact with stakeholders in real time. Facebook is effective for building communities among stakeholders. Companies must think strategically about their business and communication goals and use the right social medium for the appropriate purpose.
Burston-Marsteller, 2nd Global Social Media Check-up
Social Media Check-up: Twitter enorm beliebt
Sicherlich aufgrund der recht einfachen Art es zu nutzen, ist der Microblogging-Service Twitter die populärste Social Media-Plattform bei den Fortune 100-Unternehmen: 83 Prozent der europäischen Firmen besitzt einen Twitter-Account.
Firmen interagieren auf Twitter
Anders als im Jahr zuvor sind die beobachteten Unternehmen auf Twitter wesentlich dialogbereiter und kommunizieren mit Interessenten. 67 Prozent der globalen Fortune 100-Twitterer spricht in Tweets konkret andere Twitterer an. Besonders in Europa ist dieser Wert von 25 Prozent auf enorme 62 Prozent angestiegen (+148 Prozent).
Burston-Marsteller verzeichnet zudem eine enorme Steigerung der von Fortune 100-Accounts versendeten Retweets (78 Prozent) – wiederum stark beeinflusst von der Veränderung in europäischen Firmen (von 23 Prozent auf 50 Prozent).
Mehr Follower auf Twitter
Interaktive Twitter-Channels sind offensichtlich erfolgreicher: Die durchschnittliche Follower-Zahl der Fortune 100-Unternehmen wurde im Vergleich zur vorherigen Studie um 241 Prozent auf 5.076 Follower erhöht. In Europa liegt der Durchschnittswert bei 3.728 Followern (zuvor 1.081).
Gleichzeitig folgen auch mehr Unternehmen anderen Twitter-Accounts: International steigerte sich dieser Wert um 154 Prozent, in Europa sogar um 341 Prozent.
Themen rund ums Unternehmen – weniger über Recruiting
In ihren Tweets sprechen die untersuchten europäischen Fortune-100-Firmen über
- Ankündigungen und Nachrichten aus dem Unternehmen: 91 Prozent
- Customer Service-Themen: 35 Prozent
- Promotions, Deals oder Contests: 33 Prozent
- Karriereinformationen und Stellenangebote: 22 Prozent (aber: global nur 10 Prozent)
Mehr Tweets zu Unternehmen
Der Global Social Media Check-up zeigt, dass über 74 Prozent der untersuchten Firmen Europas auf Twitter gesprochen wird. Dieser Wert hat in Europa um 106 Prozent gegenüber der Vorgängerstudie zugelegt. Global finden 8 von 10 Fortune 100-Unternehmen Erwähnung in Twitter-Meldungen.
Social Media Check-up: Facebook legt zu
Das soziale Netzwerk Facebook wird inzwischen von 57 Prozent der europäischen Fortune 100 mit spezifischen Facebook-Seiten genutzt. In Europa haben Unternehmen im Durchschnitt fast 3 Seiten, in den USA mehr als 5 Facebook Pages. Die Rückmeldungen der Nutzer in Form von „likes“ („gefällt mir“) stieg global um 115 Prozent. In Europa erhalten Facebook Pages der Fortune 100 im Durchschnitt nahezu gleichbleibend 46.539 „likes“ pro Seite.
Unternehmen sehen Facebook als Dialog
74 Prozent der globalen Fortune 100 (Europa: 59 Prozent) erlaubt Facebook-Mitgliedern die Veröffentlichung von Inhalten auf ihren Facebook-Seiten. Immerhin 51 Prozent der europäischen Unternehmen antwortet auf Posts anderer Nutzer – Spitzenreiter sind hier die USA mit einem Wert von 72 Prozent!
Social Media Check-up: Youtube im Ausbau
Um 14 Prozent hat global die Nutzung des Online-Vodeo-Portals Youtube unter den Fortune 100-Unternehmen gegenüber der Auswertung im letzten Jahr zugelegt. In Europa verfügt inzwischen 60 Prozent der untersuchten Firmen über einen oder zwei Youtube Channel.
USA: Trend zu mehr Kanälen pro Unternehmen
Die Studie berichtet aus den USA durchschnittlich 3,8 Youtube Channels pro Fortune 100-Firma. Dieser Wert wird durch Mehrkanalstrategien von Unternehmen wie IBM (21 Unternehmens-Channels), GE (12 Youtube-Kanäle) sowie Ford (10 Channels) beeinflusst. Zunehmend setzen Konzerne auch auf eine deutlich über das Standard-Layout des Youtube Channels hinausgehende Gestaltung ihrer Video-Kanäle.
Viertelmillion Zuschauer pro Channel in Europa
In den USA haben die betrachteten Unternehmen ein Publikum von mehr als 700.000 Zuschauern pro Youtube Channel. In Europa fällt dieser Wert deutlich bescheidener aus mit etwas mehr als 250.000 Zuschauern pro Fortune 100-Kanal.
Leider berichtet die Studienzusammenfassung nicht, wie Online-Videos in der Social Media-Kommunikation auf den Plattformen Twitter und Facebook zum Einsatz kommen, und ob sich Retweets und „likes“ von anderen Meldungen unterscheiden.
Social Media Check-up: Corporate Weblogs
Erstaunlich selten setzen die Fortune 100-Unternehmen Weblogs in der Social Media-Kommunikation ein. Global stieg der Anteil leicht, in Europa betreibt weiterhin nur wenig mehr als ein Viertel der betrachteten Firmen ein Unternehmens-Blog (28 Prozent).
Zum Vergleich: In den USA bloggt bereits 44 Prozent der Fortune 100 aktiv und betreibt im Durchschnitt enorme 14,5 eigene Weblogs (Europa: 2,3 Blogs pro Unternehmen). Dieser Durchschnittswert wird jedoch stark beeinflusst durch die Konzerne HP und IBM mit jeweils mehr als 80 Corporate Blogs.
Hinweis: Es bestehen zum aktuellen Zeitpunkt keine geschäftlichen Beziehungen von DoSchu.Com zu den erwähnten Firmen
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